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Aus Grau mach Wow

Die Lebensdauer einer Holzterrasse hängt vor allem von der Umsetzung des konstruktiven Holzschutzes und der Dauerhaftigkeit der verwendeten Holzart ab. Aber regelmäßige Reinigung und Pflege können ganz entscheidend zur Lebensdauer beitragen. Wir haben zusammengefasst, was Fachleute und Zulieferer raten.
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Der Flächenreiniger RA90 von Stihl ist eines der Hilfsmittel zum Säubern von Deckings.
Der Flächenreiniger RA90 von Stihl ist eines der Hilfsmittel zum Säubern von Deckings.Stihl
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Terrassen aus hochwertigen Hölzern sind ein schöner Blickfang. Dabei gilt es zu beachten, dass sich Holz über die Zeit verändert und gepflegt werden muss. Besonders die Witterung in der kalten Jahreszeit setzt Holzterrassen zu. Die Dielen bekommen einen grauen Schimmer, eine raue Oberfläche oder sind verschmutzt und bemoost. Kein schöner Anblick im Frühling, wenn die ersten Sonnenstrahlen zum Verweilen auf der Terrasse einladen. Aber auch neue Deckings brauchen oft einen kleinen Kick.

Die Erstreinigung

Durch Transport, Lagerung und Handling beim Aufbau zeigt sich die neue Terrasse oftmals noch nicht von ihrer schönsten Seite. Der Holzsachverständige Thomas Wilper (siehe dazu auch Seite 18 ff.) empfiehlt daher eine Erstreinigung direkt nach der Montage. Das geht durch Abfegen mit einem grobborstigen Straßenbesen und Abspritzen mit Wasser. Bei Wasserflecken oder anderen stärkeren Verschmutzungen kann auch eine Behandlung mit einem sogenannten Entgrauer erforderlich sein. Erst danach erfolgt die gewünschte Endbehandlung.

Farblose oder leicht pigmentierte Behandlungen, zum Beispiel mit Teak-Öl, können schon vor der Abnahme wieder unansehnlich aussehen. Sie bieten keinen ausreichenden Schutz vor Flecken und Vergrauung und sind daher nur begrenzt für Terrassen geeignet.

Die periodische Reinigung

Im Laufe der Sommersaison erlebt eine Terrasse so manches ausgelassene Event und manchmal ein kleines Malheur. Vor allem Fett- oder Rotweinspritzer erweisen sich als besonders hartnäckig und können Flecken auf den Holzdielen hinterlassen. Doch auch der ganz normale Schmutz durch den Eintrag aus der Luft oder über Schuhwerk sammelt sich mit der Zeit auf der Oberfläche und in den Fugen.

Grobe Verunreinigungen wie Laub, Moos und Schmutz müssen in regelmäßigen Abständen mit einem Straßenbesen entfernt werden. Besondere Aufmerksamkeit sollte man auf die Fugen legen, da Feuchtigkeit und Schmutz die Gefahr eines Pilzbefalls fördern. Besonders an schattigen Standorten, etwa auf der Nordseite des Hauses oder unter Bäumen, führen Ablagerungen wie Rußpartikel oder Blütenstaub zu einer stärkeren Moos- und Algenbildung. Ohne regelmäßige Reinigung kann es zu einem vorzeitigen Ausfall von Dielen kommen.

Wilper sagt dazu: „Schon bei geringer Feuchtigkeit wie Morgentau wird die Fläche sehr rutschig und stellt eine Gefahr für die Nutzer dar. Eine Reinigung der Terrasse sollte daher in regelmäßigen Zeiträumen erfolgen, besonders auch nach schneereichen Wintermonaten.“ Außerdem rät er, bei Terrassen in öffentlichen Bereichen sowie bei Hotel- oder Gastronomiebetrieben immer zu prüfen, ob bei Feuchtigkeit Warnschilder aufgestellt werden müssen.

Besonders betont der Holzsachverständige, dass auf Holzterrassen keine Reinigung mit Hochdruckreinigern oder sogenannten Dreckfräsen vorgenommen werden sollte, da der harte Wasserstrahl die Oberfläche beschädigen kann und dadurch auch Farbveränderungen entstehen können. Für die Reinigung von Holzterrassen stehen unterschiedliche Maschinen zur Verfügung. Je nach Standort kann zweimal im Jahr eine Reinigung erforderlich sein. Bei Kindergärten, Hotels und ähnlichen Objekten ist auch eine wöchentliche Prüfung und Reinigung sinnvoll.

Wartung und Pflege von Beschichtungen

„Die Haltbarkeit von Oberflächenbeschichtungen bei Terrassen ist von vielen Faktoren abhängig und eine genaue Zeitangabe für die Nachpflege ist nicht möglich“, erklärt Thomas Wilper. „Die Lebensdauer einer Oberfläche hängt von dem verwendeten Produkt, dem Farbton, dem Bindemittel und der Schichtdicke ab. Gleichzeitig aber auch von der geografischen Lage und den klimatischen Gegebenheiten, zum Beispiel Höhenlage oder Südseite.“ Seine Empfehlung: Je nach Beanspruchung der Flächen mindestens einmal pro Jahr eine Nachpflege vornehmen, vorzugsweise im Frühling, da sich feucht gereinigte Terrassendielen durch starke Sonneneinstrahlung im Sommer verziehen könnten. Bei extremen Belastungen kann auch eine mehrmalige Nachpflege während des Jahres erforderlich sein.

Bei Belägen, die schon geölt wurden, und dort, wo sich deutlich die Laufspuren oder Abwitterungen abzeichnen, sollte vor einer Nachbehandlung geprüft werden, ob die abgewitterten Stellen vorab mit einem Entgrauer behandelt werden müssen. Sonst könnten bei einer direkten Nachbehandlung deutliche Farbunterschiede sichtbar bleiben.

Vor jeder Oberflächenbehandlung muss die Terrasse gründlich gesäubert werden. In der Regel ist es ausreichend, wenn mit einem Straßenbesen die Fläche kräftig abgebürstet wird. Mit einem Schrubber und viel Wasser sind stärkere Verschmutzungen zu entfernen. An schattigen Stellen ist meistens ein Grünbelag vorhanden, der mit handelsüblichen Grünbelagsentfernern einfach beseitigt werden kann. Wenn an einigen Stellen der Terrasse bereits die natürliche Vergrauung eingesetzt hat, kann die Fläche mit handelsüblichen Entgrauern behandelt werden. Der ursprüngliche Farbton ist mit dieser Behandlung annähernd wieder herstellbar.

Wird vergrautes Holz direkt wieder gestrichen, wird der Farbton immer dunkler. Nachdem das Holz wieder ausreichend trocken ist, kann die Fläche neu behandelt werden. Für die Renovierung der Oberflächen sollten keine artfremden Farben oder Öle verwendet werden. Am besten bleibt man bei dem System der ursprünglichen Beschichtung und beachtet immer die Herstellerangaben.

Technische Unterstützung

Wenn die Dielen bereits etwas älter sind, müssen sie nicht herausgerissen und ersetzt werden. Reinigen und Ölen lässt sie wieder wie neu aussehen und schont Umwelt und Ressourcen. Dazu kann man sich auch maschinelle Hilfe holen:

  • Osmo Terrassen- und Fußbodenreinigungsmaschine: Zunächst wird immer Sand, Staub, Laub und anderer loser Schmutz durch gründliches Fegen entfernt. Ist das Holz vergraut, bringt Osmo Holz-Entgrauer Kraft-Gel seine natürliche Farbe wieder zum Vorschein. Erst das Holz anfeuchten, dann das Kraft-Gel gleichmäßig in Dielenrichtung auftragen und circa 20 Minuten einwirken lassen.

Nun kommt die Osmo Terrassen-Reinigungsmaschine zum Einsatz, die den Schmutz löst und direkt wieder aufnimmt. Anschließend mit viel Wasser abspülen und mindestens 48 h trocknen lassen. Danach ist die Oberfläche bereit für den Neuanstrich. Osmo Terrassen-Öle glätten die Holzoberfläche und machen sie wasser- und schmutzabweisend. Das Terrassen-Öl wird zunächst gründlich aufgerührt. Danach in die Farbwanne geben und gleichmäßig in Dielenrichtung streichen. Nach circa 12 h Trocknungszeit kann der zweite Anstrich erfolgen.

  • Spritzwasserfrei arbeitender Flächenreiniger RA 90 von Stihl: Das praktische Zubehör lässt sich werkzeuglos an einen Hochdruckreiniger aus der Kompaktklasse montieren und sorgt mit seinem Hauben-Durchmesser von 255 mm schnell für gepflegte Oberflächen im Außenbereich. Durch die kompakte Form ist der Einsatz auch auf kleinen Flächen möglich. Der Flächenreiniger ist mit zwei rotierenden Flachstrahldüsen ausgestattet, die den Schmutz effektiv vom Boden abtragen und ein homogenes Reinigungsbild ohne Streifen erzeugen. Dabei kann der Wasserdruck über einen Drehknopf auf der Haube passend eingestellt werden, etwa in Abhängigkeit der zu reinigenden Fläche – also eher hoch für Steinplatten und sanfter für Holzböden. Zudem ermöglicht ein Griff auf der Haube eine optimale Führung bei der vertikalen Anwendung, zum Beispiel beim Reinigen von Mauern oder Wänden. Damit die gelösten Schmutzteilchen nicht umherspritzen, verfügt der Flächenreiniger über einen seitlich am Rand der Haube umlaufenden Bürstenkranz. Dieser gewährleistet außerdem ein komfortables Arbeiten, da die elastischen Bürsten gut über den Boden gleiten.
  • Reinigungs- und Pflegemittel von Woca Denmark: Der Hersteller bietet hochwertige Produkte für Reinigung, Schutz und Auffrischung für Terrassen mit Holzoberfläche an – je nach Verschmutzungsgrad mit entsprechenden Reinigern (Woca Exterior Cleaner) oder trocken mit Besen oder Bürste. Ist die Holzoberfläche unbehandelt, werden Verunreinigungen mit genanntem Werkzeug beseitigt. Dabei ist besonders darauf zu achten, dass Grünbeläge vollständig entfernt werden, da diese das Holz sonst weiter schädigen können. Ist die Holzoberfläche geölt, kann auch eine Trockenreinigung, wie beschrieben, durchgeführt werden. Ist die geölte Oberfläche jedoch unansehnlich geworden, empfiehlt sich eine Nassreinigung (Woca Exterior Cleaner) mit anschließender Ölung der Holzoberfläche (Woca Exterior Oil).

In den Monaten der Nutzung sollte man die Terrasse öfter fegen, von herabgefallenen Ästen oder Blättern reinigen und darauf achten, dass sich keine „Feuchtigkeitsnester“ (stehende Nässe) bilden oder vorhanden sind. Hierdurch wird die Oberfläche porös und es kann zu Verfärbungen kommen. Geölte Terrassen können von Zeit zu Zeit mit einer Wischpflege (Woca Exterior Öl Refresher), welche einfach dem Wischwasser beigegeben wird, gereinigt werden. Dadurch erhält das Holz seine schöne Farbe und wird gepflegt.

  • Das Kärcher Komplettsystem: Von Kärcher gibt es jetzt ein Komplettsystem aus aufeinander abgestimmten Hochdruckreiniger-Zubehören. Es reicht von rotierenden Walzenköpfen und Bürsten über Mehrzweck-Teleskopstangen und Adaptersätzen bis hin zu einem ergonomischen Tragesystem. Das Zubehör ist multifunktional und kann nicht nur zusammen mit Hochdruckreinigern verwendet werden, sondern auch für die Reinwasseranwendung an einen Schlauch oder zum Absaugen von Verschmutzungen an einen Sauger angeschlossen werden. Professionelle Anwender profitieren von einer Arbeitserleichterung, vor allem bei der Reinigung von schwer erreichbaren Flächen.

Für die Nassreinigung umfasst das Programm einen leistungsstarken rotierenden Walzenbürstenkopf. Verbunden mit einem Hochdruckreiniger und wahlweise einer Teleskopstange, befreit er Flächen von hartnäckigem Schmutz. Je nach Anwendung lassen sich unterschiedliche Bürsten, die in drei Härtegraden – soft, medium und hart – verfügbar sind, werkzeuglos montieren. Die weichen Walzen mit gesplissten Borsten finden ihren Einsatz etwa bei der schonenden Reinigung von Holzterrassen, aber auch von Glasfassaden und Solarflächen. Mittlere und harte Walzen eignen sich für Stein und Putz. Die abgewinkelte Anordnung der seitlichen und inneren Borsten sorgt dabei für eine streifenfreie Reinigung, schont die Oberfläche und erreicht auch Ecken und Kanten. Ein Sprühbalken ermöglicht die bestmögliche Wasserverteilung über die gesamte Breite des Bürstenkopfes. Zudem ermöglicht die Rotationsbewegung eine gute Kontrolle auf den zu reinigenden Oberflächen.

  • Brush-System und die Multibrush von Gloria: Die Akku- und Elektro-Geräte des BrushSystems sind zur Pflege und Reinigung von Holzoberflächen geeignet. An die Oberflächenbürsten lassen sich mit einem Wechselmechanismus verschiedene Aufsätze zur Stein- und Holzreinigung sowie zur Rasenpflege montieren. Die Holzbürste Universal ist besonders geeignet, um Decks mit Weich- und Hartholzprofilen sowie aus WPC/BPC-Materialien zu behandeln. Durch das Bürstenprofil mit verschieden langen Nylon-Borsten werden auch kleinste Rillen und Zwischenräume gründlich gesäubert. Die Holzbürste gibt es als praktisches Zubehör für die Elektrobürste MultiBrush speedcontrol Plus und die akkubetriebene MultiBrush lion Plus. Die Reinigung mit den MultiBrush-Geräten ist besonders für das teils empfindliche Holzmaterial geeignet. Gloria bietet zudem einen Holz/WPC-Spezialreiniger an.

tipp

Besser manuell reinigen

Hölzer der Klasse 1 und 2, zum Beispiel Tropenhölzer wie Bangkirai und Teak, aber auch Robinie oder Eiche: Diese Hölzer sind sehr dauerhaft, robust und strapazierfähig. Sie können auch mit dem Hochdruckreiniger und einem entsprechenden Aufsatz gereinigt werden.

Klasse 3 bis 5, zum Beispiel Buche, Fichte oder Kiefer: Hölzer dieser Klassen sind weniger dauerhaft und sollten besser manuell mit Besen und Bürste/Schrubber gereinigt werden.

tipp

Auf Pflege hinweisen

Es ist ratsam, bei behandelten Holzterrassen mit dem Endkunden frühzeitig die Wartung und Pflege zu besprechen. Schon bei der Planung, spätestens aber im Angebot und in der Auftragsbestätigung, sollte ein schriftlicher Hinweis zur Pflege und Wartung erfolgen.

Bezugsquellen

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