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Hochschule Osnabrück

Landschaftsbau-Studiengänge ausgebaut

Die Hochschule Osnabrück baut das Studienangebot im Bereich der Ausbildung von Ingenieurinnen und Ingenieuren im Landschaftsbau deutlich aus. Die Studieninhalte tragen den Entwicklungen und neuen Anforderungen der Branche Rechnung.

von Elke Hornoff erschienen am 14.08.2024
Mit dem neuen Studiengang Landschaftsbau Dual erlangt man eine Berufsausbildung und einen Bachelor-Abschluss in einem. © GB Kommunikation Hochschule Osnabrück
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Der sechssemestrige Bachelor Landschaftsbau ist durch sein praxisnah ausgerichtetes Studienangebot mit dem Fokus auf Bauausführung und Bautechnik bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern sehr beliebt. Seit nunmehr 18 Jahren ist das Studienprogramm sehr erfolgreich am Markt. Durch die Verbindung von Theorie und Praxis, Grundlagenvorlesungen und praxisnahen Projekten ist das Studium für die Studierenden abwechslungsreich und spannend. Angepasst wurde das Curriculum insbesondere im Bereich der Digitalisierung, die einen wesentlich höheren Stellenwert erhält. Der Schwerpunkt liegt auf der Anwendung moderner Technologien, die es ermöglichen, Prozesse effizienter zu gestalten sowie Projekte besser planen und umsetzen zu können.

Im Bereich Planung und Visualisierung wird BIM im Pflichtbereich eingeführt und im Wahlbereich vertieft. Das ermöglicht einen zielgerichteten Umgang mit 3-D-Modellen, um Bauprojekte schon vor der Ausführung realitätsnah zu visualisieren und mit größtmöglicher Detailtiefe zu optimieren. Im Bereich der Bauabwicklung wird das Digitale Baumanagement als Pflichtmodul eingeführt. Hier werden Bauprozesse ganzheitlich betrachtet und geplant, von der Bauablaufplanung mit GPS-gestützter Maschinensteuerung über eine effiziente Ressourcenverwaltung bis hin zu einer datengestützten Entscheidungsfindung und einer datenbasierten Prozesssteuerung.

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Bachelor Landschaftsbau Dual – ein neues Angebot

Ab dem Wintersemester 2025/2026 bietet die Hochschule Osnabrück den Bachelor Landschaftsbau auch als duales Studium an. In das achtsemestrige duale Studium sind eine Berufsausbildung zum/zur Gärtner/in in der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau und ein Hochschulstudium mit dem Abschluss Bachelor integriert. Ausbildungsbetrieb und Auszubildende schließen einen Berufsausbildungsvertrag bei der Landwirtschaftskammer und einen Kooperationsvertrag mit der Hochschule. Die Studierenden sind vom ersten Tag an eingeschrieben und sind gleichzeitig Auszubildende im Betrieb.

Im ersten Jahr erfolgt die Ausbildung berufspraktisch im Betrieb und in der Berufsschule am Heimatort. Im zweiten Jahr der Ausbildung beginnt das Präsenzstudium an der Hochschule Osnabrück. Die Berufsschule findet dann direkt gegenüber der Hochschule an der BBS Haste statt. Berufsschulausbildung und Studium sind sehr eng verzahnt und erfolgen in enger Absprache zwischen den beiden Partnern. Am Ende des fünften Semesters wird die Berufsschulausbildung zum/zur Gärtner/in abgeschlossen. In den weiteren drei Semestern steht der Fokus dann voll auf dem ingenieurwissenschaftlichen Studium (siehe Grafik oben).

Campus Haste
Campus Haste © GB Kommunikation Hochschule Osnabrück

Die Vorteile für Studierende sind zwei Abschlüsse in einer Ausbildung. Die Hochschule unterstützt hier durch ein gut abgestimmtes Konzept, eine enge Vernetzung zwischen den Ausbildungspartnern und kurze Wege in Osnabrück. Vorteil für Unternehmen ist es, hochqualifizierte Ingenieure frühzeitig an den Betrieb zu binden. Durch den engen Kontakt vom ersten Ausbildungstag im Betrieb, die gute betriebliche Ausbildung und eine weiterführende Förderung während der Studienphase können Fachkräfte gefunden werden. Ausführliche Informationen finden Sie ab Mitte September auf der Webseite der Hochschule.

Staudengarten auf dem Campus Haste
Staudengarten auf dem Campus Haste © GB Kommunikation Hochschule Osnabrück

Master Bauen-Umwelt-Management - ein neues Angebot

Mit dem vor über 18 Jahren eingeführten Master für den Landschaftsbau hat die Hochschule Osnabrück einen großen Schritt der Akademisierung einer erfolgreichen Branche gemacht. Uneingeschränkter Zugang in den Höheren Dienst der öffentlichen Verwaltungen und in Promotionsverfahren gab es bis dahin im Landschaftsbau nicht. Die Aufgaben für den akademischen Nachwuchs machen aber nicht an Gewerkgrenzen Halt, sondern müssen in der ganzen Komplexität zwischen klimagerechtem, nachhaltigem aber auch wirtschaftlichem Bauen in überregionalen Märkten betrachtet werden.

Daher bindet die Hochschule Osnabrück nun weitere Kompetenzen für Zukunftsaufgaben rund um das umweltgerechte, nachhaltige Bauen in das Studium ein. Angesprochen werden damit nicht nur Studierende aus dem Landschaftsbau, sondern alle Studierenden mit einem Bachelorabschluss aus dem Hoch-, Tief- und Ingenieurbau, die einen engen Bezug zum zukunftsorientierten Umbau unserer Städte, zum Umgang mit dem Schutzgut Boden oder einem nachhaltigen Management von Unternehmen und Projekten suchen.

Das Grundprinzip des Studiengangs ist der sehr große Freiheitsgrad in den ersten beiden Semestern in Präsenz, in der Regel von Mittwoch bis Freitag. Vier Pflichtmodule bilden die Basis der Ausbildung. Im dritten Semester schließt ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt an, welches jede/r Studierende ganz individuell an einem selbst formulierten Forschungs- und Entwicklungsprojekt an der Hochschule, einer Forschungseinrichtung oder gemeinsam mit einem Partner aus der Wirtschaft gestalten kann. Das vierte Semester gehört der Abschlussarbeit (Abbildung 2).

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Bibliothek am Campus Haste
Bibliothek am Campus Haste © GB Kommunikation Hochschule Osnabrück

Schwerpunkte im Master

Die fachlichen Ausbildungsziele lassen sich am besten in den drei wählbaren Schwerpunkten darstellen (Abbildung 3):

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Der Schwerpunkt Bau- und Unternehmensmanagement spricht Persönlichkeiten an, die Führungsaufgaben in Unternehmen oder anderen Organisationen übernehmen und dabei klassische Erfolgsfaktoren mit Verantwortung für Mensch und Umwelt verbinden wollen. Schon lange stehen im Zielsystem der Unternehmen neben der Gewinnerzielungsabsicht weitere Stakeholderanforderungen im Fokus. Das kennen die Betriebe spätestens, seit Fachkräfte ein kritischer Erfolgsfaktor geworden sind. Auch der Klimawandel stellt die Unternehmen vor Herausforderungen, da Geschäftsmodelle unter den sich ändernden Umweltbedingungen langfristig erfolgreich bleiben müssen.

Notwendig und zukunftsweisend ist daher ein nachhaltiges Management von Unternehmen und Projekten. Inhaltlich werden Themen aus der Betriebswirtschaft wie Unternehmensführung, Controlling oder Personalmanagement unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten ebenso bearbeitet wie Qualitäts- und Umweltmanagement oder zukunftsweisende Lean-Management-Ansätze zur Steuerung der Baustelle.

Im Schwerpunkt Baum- und Grünflächenmanagement steht im Sinne lebenswerter Städte die Verwaltung und der Betrieb von Freianlagen aller Art im Fokus. Künftige Führungspersönlichkeiten in öffentlichen Grünflächenverwaltungen oder gewerblichen Betrieben entwickeln Strategien für die Instandhaltung von Bäumen, Grün- und Grauflächen. Aspekte des Monitorings und der Datenverwaltung in Baum- und Grünflächeninformationssystemen werden genutzt, um ein lebenszyklusoptimiertes Freiflächenmanagement bis auf die Ebene der facilitären Dienstleistungen aufzustellen.

Als Teil der strategischen Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel wird ein besonderes Augenmerk auf die nachhaltige Entwicklung und Gestaltung grüner Infrastruktur (Urban Forestry) im Zusammenspiel mit dem schonenden Umgang mit der Ressource Wasser als blau-grüne Infrastruktur (Schwammstadt) gelegt. Dabei werden ökonomische, ökologische und technische Aspekte miteinander verknüpft.

Im Schwerpunkt Boden- und Wassermanagement werden Bauvorhaben in beziehungsweise mit den umweltrelevanten Medien Boden und Wasser in Planung und Ausführung betrachtet. Diese erfordern eine hohe Sensibilität und ein komplexes Fachwissen, um die nachhaltige Nutzung sicherzustellen und die biologische Vielfalt möglichst zu erhalten oder zu verbessern. So beinhaltet das Modul Bodenschutz den Umgang mit Böden und Ersatzbaustoffen sowie Maßnahmen zum baubegleitenden Bodenschutz. Im Modul Wasserwirtschaft stehen die Anforderungen an den Gewässerschutz in Verbindung mit Maßnahmen zur Entwicklung wassersensibler Städte und leistungsfähiger Fließgewässer, als wesentliche Folge des Klimawandels, im Vordergrund. In einem übergreifenden Projekt werden Lösungen für konkrete Bauvorhaben entwickelt. Dieser Schwerpunkt ist damit im Vergleich zum ehemaligen Masterstudiengang „Boden, Gewässer, Altlasten“ besonders auf baupraktische Belange fokussiert. Ausführliche Informationen finden Sie ab Mitte September auf der Webseite der Hochschule.

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