Folge 04: Wo sitzen Ihre Triggerpunkte in einem Konflikt und wie können Sie wohlwollend mit selbigen umgehen?
Konflikte gibt es innen und außen, also mit anderen Menschen und mit sich selbst. Wobei die Kämpfe, die wir mit uns selbst führen, oftmals hartnäckiger sind. Das Schöne in beiden Fällen ist: Sie können mit Selbstreflexion, mehr Bewusstsein und einem bestimmten Verhalten Konflikte lösen – achtsam, respektvoll und wertschätzend
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Zeigen Sie mit dem Finger auf den anderen, zeigen gleichzeitig 3 Finger auf Sie.
Schon einmal darauf geachtet, wann Sie wutschnaubend diese Handbewegung ausführen – ob gedanklich oder tatsächlich offen ersichtlich. Denn ein Konflikt mit einem anderen hat in allererster Linie etwas mit Ihnen zu tun. Mit Ihren Werten, Ihren Überzeugungen, was richtig oder falsch ist und mit Ihren blinden Flecken, die der andere (bewusst oder unbewusst) antriggert. Da werden gestandene Mannsbilder und souveräne Frauen von ihrer Amygdala in Sekundenbruchteilen in ihre Kindheit und das damalige Verhalten zurückkatapultiert. Dass vielleicht eine tiefliegende Verletzung die eigentliche Ursache für den Wutausbruch ist, ist dabei den wenigsten bewusst.
Oder Sie stehen einem Menschen gegenüber, der selbst immer wieder die Contenance verliert, mit einem imaginären Dagegen-Schild durchs Leben geht und Ihnen damit den letzten Nerv raubt. Robert Betz nannte diese Menschen charmant „Arschengel“, denn an ihnen können wir wachsen. Sie zeigen uns so richtig, wovon wir uns provozieren lassen und wann wir auf die Barrikaden gehen. Dabei könnten wir uns stattdessen entspannt zurücklehnen und einfach nicht darauf einsteigen. Das geht, sobald wir einmal verstanden haben, was in uns passiert. Und dies gilt ganz genauso für die inneren Arschengel und alle Schweinehunde dazu.
Ein paar Gedanken, um sich mit Ihren inneren und äußeren Konflikten näher auseinanderzusetzen:
• In welchen konkreten Situationen eröffnet sich ein innerer Konflikt? Welche Werte oder Überzeugungen kollidierenz. B. mit welchen nicht erfüllten Bedürfnissen?
• Wo stimmt Ihr Gefühl nicht mit Ihrem Handeln überein und erzeugt somit einen inneren Konflikt, der sich langfristig betrachtet, in körperlichen Symptomen bemerkbar machen kann.
• Gibt es immer wiederkehrende Themen, von denen Sie sich provozieren lassen?
• Von welchen Persönlichkeitstypen lassen Sie sich auf die Palme bringen?
• Nehmen Sie wahr, wenn Sie in Ihren Ärger oder Ihre Wut abrutschen?
• Welche bisherigen Lösungsstrategien haben Sie in oder nach einem Konflikt gewählt? Attackieren Sie verbal zurück oder drehen Sie sich wortlos um und gehen?
• Sitzen Sie schwellende Konflikte aus, in der Hoffnung, dass sie irgendwann vorbei sein werden oder finden Sie die Möglichkeit eines klärenden Gesprächs?
• Welche Ihrer Strategien haben bisher funktioniert, welche nicht und aus welchen Gründen genau?
Versuchen Sie, sich selbst in einer Konfliktsituation – ob im Inneren oder im Außen – zu beobachten. Ähnlich, wie aus einer Vogelperspektive. Wie ist Ihre Körperhaltung, Ihr Tonfall, wie fühlt sich Ihr Körper an? Haben Sie vielleicht, ohne es zu bemerken, non-verbale Signale ausgesendet, die das Gespräch im Vorfeld schon angefeuert haben? Treten Sie aus der Situation heraus, wenn Sie merken, Sie verlieren Ihre Haltung und den Kontakt zu sich selbst. Formulieren Sie dies Ihrem Gegenüber, damit Sie richtig verstanden werden. Und schleppen Sie Unausgesprochenes oder Ungeklärtes nicht lange mit sich herum. Das Thema wird Sie früher oder später doch wieder einholen.
Ich wünsche Ihnen viel Freude dabei, ein größeres Bewusstsein für sich zu entdecken.
Gedanken und Ideen zum Thema Konfliktlösung:
https://www.fraupötz.de/business-coaching/unternehmen/teams/konflikte
Mit verbundenen Grüßen an Sie,
Nadine Pötz
Folge 05
Welche Bedürfnisse habe ich als Mensch sowie als Führungspersönlichkeit und wie kann ich mir diese selbst erfüllen?
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