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KOMMENTAR | TJARDS WENDEBOURG

Alles neu macht Corona

Was habe ich mir in den letzten Jahren nicht alles zum Thema „QR-Code" anhören müssen. Er sei doch tot, wurde mir immer wieder zugeworfen – selbst von Menschen aus dem Marketing, die es eigentlich hätten besser wissen müssen. Kaum ein anderes Technik-Feature belegt so gut, wie einmal geäußerte Dinge immer wieder unreflektiert nachgeplappert werden; ungeachtet der Tatsache, dass die Welt sich weiter dreht. Jeder wollte zuerst einmal wissen, ob ich denn belegen könne, wie oft der Code aufgerufen wird. Als wäre der Ist-Zustand das entscheidende Kriterium für das Vorhersehen einer Entwicklung.

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Volker Michael
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Meine stets gleiche Antwort lautete über Jahre: „Die Zahl der Nutzer ist mir relativ wurscht. Für mich ist entscheidend, dass ich ein Angebot schaffe, über welches die sich freuen, die es schon zu nutzen wissen." So freuen sich bis heute Nutzer des interaktiven GaLaBau-Bilder-Wörterbuchs (iGBW), wenn sie erfahren, dass die Lernhilfe über das Smartphone eine Vorlesefunktion bekommt. Das hatten viele noch gar nicht mitbekommen. Dabei war eines ja immer klar: In einer sich digitalisierenden Welt wird es immer eine Schnittschnelle zwischen analogen Produkten und digitalen Angeboten geben müssen. Es war deshalb auch allzu logisch, dass dafür nur ein Werkzeug infrage kommt, das allgemein bekannt ist, leicht funktioniert, sich gut integrieren lässt und von technischen Geräten unterstützt wird – eine Beschreibung, die letztlich nur auf den QR-Code zutrifft.

Die Aussagen, dass der QR-Code gefloppt ist, sind 10 oder 15 Jahre alt. Damals hatte die Werbewirtschaft das Quadrat als „hot stuff" eingeführt und leichtfertig verheizt. Es gab weder geeignete Geräte, noch Bedarf. Also beschlossen die Werber, den Versuch für gescheitert und den Code für tot zu erklären. In den Folgejahren führten Firmen wie Bahn oder Lufthansa – nicht eben No-Names – die Codes für den Zugang ein. Mitte 2016 brachte Apple IOS 11 heraus, damit konnte das iPhone QR-Codes mit der Kamera-App lesen. Mittlerweile können das praktisch alle neuen Smartphones. Das Photo-TAN-Verfahren bei Deutscher Bank und Commerzbank sorgte für weiteren Schub. Doch den Durchbruch brachte selbst das alles nicht.

Den brachte ausgerechnet Corona. Wer heute einen Biergarten betritt, kann sich an ganz vielen Stellen beim Eintritt per QR-Code registrieren und am Tisch über den QR-Code die Speisekarte aufrufen. Der Vorteil, nichts mehr in die Hand nehmen zu müssen, hat den Menschen die Vorteile des Scannens plausibel gemacht. So wie die Pandemie viele Gewohnheiten ändert, hat sie auch die Digitalisierung nach vorne gebracht, nicht nur die QR-Code-Nutzung.

Der Nutzung des Codes im Marketing, in Schulungsunterlagen, bei innerbetrieblichen Abläufen und, und, und ... steht also nichts mehr im Wege. Lassen Sie sich nicht aufhalten.

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