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Ernst, aber nicht hoffnungslos

Im Zeichen der wirtschaftlichen Krise könnte wieder mehr in den Privatgarten als Ort der Entspannung investiert werden, meint Tjards Wendebourg.
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Heute schon Rendite eingefahren? Nein? Na, da sind Sie nicht alleine. Wenn man sich die Zahlen ansieht, die die LVG Heidelberg für den GaLaBau 2007 in Baden-Württemberg ermittelt hat, liegen Sie mit diesem Ergebnis voll im Mittelfeld. Denn dort haben 54 % aller ausgewerteten Betriebe überhaupt keinen Reinertrag erwirtschaftet; in einem wirtschaftsstarken Bundesland und einem Jahr mit wirtschaftlich durchaus ansehnlichen Rahmenbedingungen, wohlgemerkt. Obwohl die Lohnausgaben sanken, stiegen die Aufwendungen stärker als die Umsätze; die Netto-Arbeitsproduktivität lag 9,1 % unter der des Vorjahrs.

Kein Wunder also, dass auch die Unternehmer in Niedersachsen und NRW dem neuen Jahr nicht mehr ganz so optimistisch entgegensehen. Sie beurteilen ihre Zukunftsper­spektiven nur noch mit einem „Befriedigend“ und schließen sich damit dem Trend der Unternehmer in der Industrie an, deren im Ifo-Index gebündelte Sichtweise ja schon seit Monaten eine Abwärtskurve beschreibt.

Nun ist eine „3“ als Schulnote ja noch passabel. Angesichts der aktuellen Verwerfungen wären wir doch wohl alle noch sehr gut bedient, wenn sich das Jahr 2009 befriedigend entwickeln würde. Ohne schwarzmalen zu wollen: anderes ist wahrscheinlicher. Denn wenn schon die Fahrzeugabsätze in ungeahntem Maße einbrechen, ist kaum damit zu rechnen, dass es Dienstleistungen im privaten Bereich nicht auch erwischt. Und so bald es genug Betriebe gibt, die nicht mehr ausreichend Arbeit haben, wird das Kaufen von Aufträgen unter dem Einstandspreis wieder verbreitete Unsitte werden. Da ist jedem das Hemd näher als die Hose.

Nun könnte es aber auch sein, dass es anders läuft. Weil viele Leute das Zentrum ihres Lebens wieder in die eigenen vier Wände verlegen, könnte die Bereitschaft, in den Garten zu investieren zunehmen. Schließlich kann und möchte niemand auf die Entspannung ganz verzichten. Und was liegt da näher, sich das direkte Umfeld wohnlicher zu gestalten. Vielleicht sollte sich der Verband angesichts der dunklen Wolken am Horizont überlegen, dem Modell der Hausgartenfinanzierung neues Leben einzuhauchen. Denn auch in Deutschland ist es mittlerweile ganz normal, Dinge zu finanzieren, die man auf einen Schlag nicht bezahlen kann. Und jetzt, wo die Banken wieder satt mit Eigenkapital versorgt worden sind, sollten sich doch da auch wieder Finanzierungsmöglichkeiten auftun.

 

(DEGA online)







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