Trara ums Tropenholz
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Wer hätte gedacht, dass der Holzdeckbeitrag in DEGA 40/2008 so viel Resonanz findet. Der Grund: das Tropenholz. Da erreichten uns emotionale Zuschriften, in denen von einseitiger Berichterstattung zu lesen war, die einen Hinweis auf die Tropenholzproblematik vermissen lasse. Natürlich hat uns das getroffen, schließlich sind gerade wir dafür bekannt, kritische Punkte im wahrsten Sinne des Wortes nicht einfach kommentarlos zu übergehen. Aber zugegeben – wer uns nicht schon länger kennt, kennt vielleicht auch nicht all die Hinweise, die wir zu der Verwendung von Holz aus den tropischen Regionen Afrikas, Asiens und Südamerikas, beziehungsweise von sibirischer Lärche oder kanadischer Rotzeder gegeben haben.
Wir haben uns in den letzten Jahren intensiv mit den Alternativen zum Tropenholz befasst. Schon 2003 gab es einen Beitrag über Thermoholz. 2006 haben wir neue Holzmodifikationsverfahren vorgestellt (siehe http://www.dega.de, Webcode dega1369), mit denen sich heimische Hölzer für den Einsatz im Außenbereich fit machen lassen. Immer wieder haben wir auch die Warnhinweise der Umweltschutzorganisationen zu Möbeln und Holzprodukten aus Tropenholz veröffentlicht.
Grundsätzlich müssen Sie sich alle darüber im Klaren sein, dass tropische Hölzer aus einigermaßen ökologisch verträglicher Waldwirtschaft auch nicht annähernd in der Menge zur Verfügung stehen, wie sie verbraucht werden. Und Sie müssen sich ebenfalls im Klaren darüber sein, dass nicht mal ein Siegel die Garantie dafür gibt, dass Ihr Terrassenholz nicht der traurige Rest eines geschützten Waldes in irgendeinem abgelegenen Stück tropischer Natur ist. Auch wenn mit dem FSC-Siegel die Gefahr eines solchen Szenarios sinkt.
Wer außerdem glaubt, den Entwicklungsländern damit zu helfen, dass man ihnen Holz abkauft, liegt in der Regel falsch. Der Schaden ist meist größer als der Nutzen, zumal der Erlös nicht selten in die Taschen korrupter Politiker und skrupelloser Großkopfeter fließt. Diese Länder und ihre Bewohner würden auf Dauer mit ihrem Wald viel mehr Geld verdienen, als das nachhaltige Abholzen einbringen kann.
Deswegen können wir uns nur dem – leider sehr versteckten -– Rat unseres Autors Piet Werland anschließen: Greifen Sie auf heimische Hölzer zurück und beraten Sie die Kunden dahingehend, dass die Lebensdauer eines Holzdecks etwa 15 Jahre beträgt. Für diese Lebenszeit braucht es keine Tropenhölzer.
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