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KOMMENTAR | TJARDS WENDEBOURG

Morgen ist auch noch ein Tag

Wenn Sie diese Zeilen lesen, hat der Wahnsinn hoffentlich ein Ende. Dann hat Allan Lichtman wieder recht gehabt, jener US-Politikwissenschaftler, der seit 1984 den Ausgang aller Präsidentschaftswahlen richtig vorhergesagt hat. Er hatte schon Wochen vor der Wahl das Ende der Ära inhaltsloser Großmäuligkeit prophezeit. Nicht, dass das Schweigen im Twitter-Wald das Ende aller Probleme bedeutet. Aber es bietet der Welt die Chance, etwas zur Ruhe zu kommen. Das ist schon deshalb notwendig, weil wir uns zurück auf die wirklichen Themen besinnen müssen: Gesundheit, Frieden, Armut, Klima, Biodiversität.

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Volker Michael
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Gedanken werden wir uns auch darüber machen müssen, wie es wirtschaftlich weitergehen soll. Noch sind die Auftragsbücher ziemlich voll, und so ein satter Bauch, der stört ein bisschen beim Denken. Dabei ist es ein alter Lehrsatz, dass man mit der Werbung nicht erst beginnen sollte, wenn sich der Speicher zu leeren anfängt, sondern auf dem Höhepunkt der Auftragslage. Und der dürfte überschritten sein.

Dabei ist Werbung als Begriff ein bisschen zu eingeschränkt. Denn derzeit deutet alles darauf hin, dass es nicht reichen wird, einfach auf sich aufmerksam zu machen. Der Markt ändert sich fortwährend, und jede Auseinandersetzung mit neuen Anforderungen zieht strategische Unternehmensentscheidungen nach sich: Welche Kundengruppen werden profitieren, welche werden weniger werden? Wo sind die zukünftigen Kunden zu erwarten? Welche Leistungen werden nachgefragt? Welche Ansprache wird erwartet? Welche Schlüsse sind im Hinblick auf das eigene Profil und die eigene Leistungsfähigkeit zu ziehen? Das sind strategische Fragen, für die der kommende Winter trefflich Zeit bietet, entsprechende Antworten zu finden.

Ich will mir nicht nachsagen lassen, dass ich auf einem Thema länger rumreite als nötig. Aber eines ist Fakt: Der Bedarf an Beratung wird steigen; nicht nur bei den Privatkunden, deren Erfahrungshorizont sich im Gegensatz zum Wachstum vorhandenen Wissens schon länger dem Nullpunkt entgegen bewegt. Auch die gewerbliche und kommunale Kundschaft wird die Anforderungen, mit denen sie konfrontiert wird, an Planer und Ausführende delegieren. Das fordert auf der Unternehmensseite – und da sind wir bei der Redundanz – immer mehr Kompetenz und Flexibilität. Und das in einer Situation, in der es trotz steigender Arbeitlsosigkeit nicht so aussieht, als wäre eine explosionsartige Vermehrung von kompetenten Fachkräften zu erwarten.

Runter vom Fahrersitz also und ab ins Brainstorming, wie das eigene Unternehmen in Zukunft Nachfrage generieren und die Anforderungen meistern soll. Ein volles Auftragsbuch – das wird schon rein bildlich klar – taugt nicht als Ruhekissen; ganz besonders nicht, wenn am Horizont Wolken aufziehen.

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