Die Investoren kommen
Lange ging es dem GaLaBau so wie den Landschaftsarchitekten: Man war der niedliche Vetter der Kollegen vom Bau; in der Betrachtung weniger professionell, weniger lukrativ und weniger angesehen. Während sich die Landschaftsgärtner in ihr Schicksal gefunden und ihr Ding gemacht haben, hadern viele Landschaftsarchitekten noch heute mit dem Image, nur Verwalter von Rasen und Blümchen zu sein.
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Das hat dort an vielen Stellen zu einer Überkompensation geführt, zu einer Abgehobenheit in Sprache und Gestus, die der Baustellenkommunikation nicht gerade förderlich ist.
Doch es hat sich etwas getan. Nicht nur, dass die Hochhäuser wenigstens auf den Plänen immer grüner werden und alle von grünen Themen reden. Ein untrügliches Zeichen für den Imagewandel ist das Auftreten von Heuschrecken. Denn die, so sind die biblischen Bilder, kommen nur, wenn es was zu fressen gibt. Und nach fetten Jahren sind offensichtlich in der grünen Branche nicht nur die Zeiten schmaler Renditen vorbei, sondern es ist auch das Bild vom niedlichen Vetter auf der Baustelle ins Wanken gekommen. GaLaBau und Landschaftsarchitektur sind jetzt Boombranchen, die Begehrlichkeiten wecken.
Dabei ist wahrscheinlich nicht alles, was wie Heuschrecke aussieht, auf Kahlfraß ausgerichtet. Das Schimpfwort subsumiert in diesem Falle (mit Sicherheit zu Unrecht) alle, die mit Geld in andere Firmen einsteigen, um damit – in welchem Zeitraum auch immer – neues Geld zu verdienen. Nicht nur, dass das keineswegs verwerflich ist, es kann für die Branche auch Vorteile haben; so wie es Jan Jörgenshaus von IdVerde im Interview in der letzten Ausgabe angedeutet hat: Impulse und Finanzmittel von außen können durchaus zur weiteren Professionalisierung beitragen.
Wie es aussieht, steigen die Investoren besonders in Betriebe ein, die eine gewisse Größe haben, bereits professionell auftreten und im öffentlichen Bau zuhause sind. Hier sind nicht nur die besten Renditen zu erwarten, sondern hier ist der Druck, mit Konzernen mithalten zu müssen, auch am größten. Die zunehmende Komplexität großer Baustellen verlangt gut ausgebildetes Personal, effiziente Strukturen und Kapital, um in Technik und Systeme zu investieren. Außerdem lässt sich in diesem Bereich besonders gut überregional arbeiten und es lassen sich Synergien nutzen. Im Bereich der Flächenpflege sind solche Strukturen ja schon vorhanden.
Die Investoren sind jedenfalls mehr Chance als Risiko. Und wie gesagt: Sie sind ein Indiz dafür, was wir in den letzten 20 Jahren erreicht haben: Es ist eine Branche entstanden, die im Bewusstsein der Gesellschaft angekommen ist.
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