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Kommentar | Tjards Wendebourg

Das Gute im Schlechten

Willkommen im Jahr 2023! Zugegeben – das abgelaufene Jahr bekommt in der Rückwärtsbetrachtung sicherlich keinen Favoritenstatus in der Galerie „Meine Lieblingsjahre“. Immerhin hat uns Corona mehr oder weniger klanglos verlassen. Aber das Sammelsurium der übrigen Krisen gibt nicht wirklich Anlass dazu, mit überbordendem Optimismus ins neue Jahr zu starten. Da das Leben jedoch kein Wünsch-dir-was ist, nehmen wir doch einfach die Herausforderung an und greifen das Positive heraus.

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Redaktion
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Zuerst: Wladimir Putin, dieser Ober-Mafioso aus dem Moskauer Kreml, hat etwas geschafft, was er selbst nie für möglich gehalten hätte: Er hat uns daran erinnert, dass der Frieden, in dem wir uns so bequem und selbstvergessen eingerichtet hatten, keine Selbstverständlichkeit ist. Er hat uns aus unserem Trott gerissen und dafür gesorgt, dass Europa und der ganze Westen sich einiger sind, als wir das über Jahrzehnte waren. Das ist teures Lehrgeld, was wir – und noch viel mehr die Ukrainer – für diese Lektion bezahlen. Möge es wenigstens gut angelegt sein! Es braucht schon einiges an guten Nerven, um aus diesem Krieg, mit dem der Mann und seine Schergen Osteuropa überzogen haben, überhaupt etwas Gutes abzuleiten.

Das zweite Glück im Unglück hat dieselbe Quelle: Der Zwang, sich aus der Umklammerung eines Ganoven zu lösen, sorgt zwar kurzfristig für Krisen und Existenznöte. Es liegt aber nicht zuletzt an uns allen und unserer Bequemlichkeit, dass wir es überhaupt erst so weit haben kommen lassen. Wir wussten nicht nur, mit wem wir es zu tun hatten, sondern wir wussten auch, dass wir eigentlich – und diesem Wort „eigentlich“ kommt eine große Bedeutung zu – nicht so weiter machen konnten. Jetzt zwingt uns der Despot zum Handeln, und wir werden in den kommenden Jahren ein Feuerwerk an Innovationen erleben, das jahrelange Bemühungen nicht hatten zünden können. Die kreativen Geister sind geweckt und bekommen die Mittel, sich zu entfalten. Die Chance, auch in diesem Punkt dem Stillstand zu entkommen, ist vielleicht so groß wie nie, zumindest, wenn die Energie in Konzepte fließt und nicht in Selbstmitleid.

Wenn wir also auf den Markt der kommenden Monate blicken, dürfen wir mit allerlei – zum Teil jetzt noch nicht vorhersehbaren – Schwierigkeiten rechnen. Aber gerade vor dem Hintergrund, dass die Situation, gar nicht alle Anfragen abarbeiten zu können, uns in den letzten Jahren eher träge zu machen gedroht hat: Auch der GaLaBau ist möglicherweise wieder dazu gezwungen, über Innovationen nachzudenken – was seine Materialverwendung, seine Energieversorgung, sein Angebotsspektrum, seine Darstellungsformen und seine Personalakquise anbelangt. Und was gibt es für eine Branche Besseres, als wenn sie sich ihrer Selbsterneuerungskräfte gewahr wird und damit auch an Konkurrenzkraft gewinnt. Gerade in dem Kampf um die Köpfe, der sich dieses Jahr weiter verschärfen dürfte, ist Konkurrenzfähigkeit reine Attraktivität!

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