Teilen heißt Schroten (Steinbearbeitung)
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In gigantischen Staubwolken verschwindende, bemitleidenswert wimmernde Motorfräsen oder stundenlang per Hammer eindreschende Menschen mit hochrotem Kopf, die verzweifelt versuchten, den Stein zum Brechen zu überreden.
Der findige Steinhauer, per se bequem, hat sich die letzten Jahrhunderte wesentlich elegantere Methoden überlegt. Auch wenn er ausnahmsweise keine Blockkreissäge mit 4 m Blattdurchmesser zur Hand hat. Zentrale Rolle spielen hierbei zwei Werkzeuge: der Schrothammer und die Spaltkeile.
Die Vorgehensweise variiert je nach Gestein und Situation etwas. Bei stark oder mittelprächtig lagerhaften Gesteinen wie Schiefer oder plattenartig vorkommenden, also auch lagerhaften Sandsteinen ist das Zerteilen nicht sonderlich schwer. Wenn es denn im Lager passiert, kann ein stärkerer Steinblock schon etwas mehr Finessen erfordern.
Ein Fall: Ein Sandsteinblock, der eine Lagerstärke von circa 50 cm hat, soll gegen sein natürliches Lager geteilt werden, was fachlich korrekt Stoßen und nicht Spalten heißt (mehr dazu in einer späteren Folge). Dazu wird der Stein zunächst wenn möglich rundherum dort geschrotet, wo er durchbrechen soll.
Also wird mit dem Schrothammer oder auch mit dem Sprengeisen eine Bahn gezogen, die idealerweise über den ganzen Stein geht und Schrot heißt. Dieser Schrot muss dem Stein nur die Richtung zeigen, in die er brechen soll. Das heißt, dass dieser Arbeitsschritt nicht mit einem zur Besinnungslosigkeit führenden Kraftaufwand ausgeführt werden muss. Der Stein soll lediglich angeschlagen werden.
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