Stoßen und Spalten (Steinbearbeitung)
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Er nutzt dazu eine physikalische Eigenschaft des Natursteins, die zwar ja nach Gesteinsart und Varietät unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann, aber prinzipiell allen Natursteinen dieses Planeten gemein ist: Naturstein ist zwar sehr druckfest, kann aber Belastungen auf Zug schlecht bis überhaupt nicht vertragen.
Wer einen Keil in einen Stein treibt und genug Druck aufbauen kann, um den Stein an dieser Stelle in eine Zugsituation zu setzen, kann so diesen Stein zerteilen. Eine weitere Eigenschaft von Naturstein hat einen maßgeblichen Einfluss auf das Bruchergebnis: Sein eventuell vorhandenes Lager.
Als Lager bezeichnet der Steinmetz in der Regel bei Sedimentgesteinen, also durch Ablagerung entstandenen Steinen, die Richtung, in der sich der Stein abgelagert hat. Dies ist zum Beispiel in Sandbänken passiert, in denen sich allerlei Schwebstoffe am Meeresgrund angesammelt haben. Ein paar Millionen Jahre später waren daraus Sandoder Kalksteine entstanden.
Dieses Lager sieht man den Steinen oftmals an, manchmal ist es aber sehr schwer. Das alles ist deshalb wichtig, weil sich ein Stein im Lager in der Regel leichter teilen lässt als gegen sein Lager. Dieser Unterschied ist mitunter so elementar, dass sich der Steinmetz dafür sogar zwei verschiedene Fachbegriffe überlegt hat. Das sogenannte Spalten beschreibt die Teilung des Steins in seiner Lagerung. Wenn ein Stein gegen sein natürliches Lager geteilt wird, wird das als Stoßen bezeichnet.
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