Pressluftwerkzeug 1/5: Mythen und Tatsachen
Fast immer, wenn man sich mit Landschaftsgärtnern über Werkzeug für die Steinbearbeitung unterhält, kommt Pressluftwerkzeug zur Sprache. Und fast immer wird dieses als die Arbeitserleichterung schlechthin angesehen, mit deren Hilfe alles schneller, besser und knochenschonender vonstatten geht. Doch so pauschal kann man das nicht stehen lassen.
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Auch wenn die Pressluftwerkzeuge aus einer modern arbeitenden Steinhauerei nicht mehr wegzudenken sind, so gibt es viele Arbeiten, die gar nicht gemacht werden können mit einem Presslufthammer. Eines von vielen Beispielen ist das Einsprengen eines Steins (siehe Teil 2 der Serie).
Das liegt leider nicht daran, dass es keine Einstecksetzeisen für Presslufthämmer gibt, sondern an der Funktionsweise eines Presslufthammers. Dieser treibt das Einsteckwerkzeug mit gleichbleibenden Schlägen an, die nicht den einen, konzentriert mit wohldosierter Kraft ausgeführten Schlag mit einem Fäustel ersetzt. Das ist übrigens auch der Grund, warum es keine Einstecksetzeisen gibt.
Noch viel grundlegender ist in diesem Zusammenhang jedoch, dass der Presslufthammer nur der Schlaghand die Arbeit abnimmt, jedoch nicht der Hand, die das Eisen führt. Und wenn derjenige, an dem die eisenführende Hand angewachsen ist, nicht weiß, wo er an einem Stein ansetzen muss, um ihn sinnvoll zu bearbeiten, bringt auch die schönste Pressluftausrüstung nichts. Er wird nicht schneller oder besser seinen Stein bearbeiten können als ohne Presslufthammer. Wer allerdings weiß, wo er an einem Stein draufhauen muss, der wird den Presslufthammer nur noch selten aus Hand legen.
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