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Natursteinlexikon

Das Keilen #1 (Steinbearbeitung)

Der Sandstein im Beispiel aus campos 5/2010, dieser Stein, der gegen sein Lager mit circa 50 cm Höhe gestoßen werden soll, liegt voller Erwartung da. Der Schrot ist gezogen. Nun müssen die Spaltkeile gesetzt werden.

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Michael Senn
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Es gibt verschiedene Arten von Spaltkeilen. Die traditionellen Spaltkeile sind geschmiedete Metallkeile, die so aussehen wie ein sehr stumpfes Bossiereisen. Für diese herkömmlichen Keile muss ein Keilloch gehauen werden, für das es ein auf die Form des Keils abgestimmtes Spitzeisen gibt.

Dieses Spitzeisen hat vier Flächen, die auf seine Spitze zulaufen. Zwei dieser Flächen haben einen flacheren Winkel als die anderen beiden. Das heißt, dass das Eisen auf einer Seite dicker ist. Mit dieser Seite wird zunächst eine Furche gehauen, die genau auf dem Schrot liegt und möglichst rechtwinklig dazu in den Stein einkerbt.

Wenn diese Furche so tief ist, dass das Spitzeisen mit seinen dickeren Wangen beidseitig an die Furchenwände anstößt und gleichzeitig den Grund der Furche erreicht, wird das Spitzeisen um 90° gedreht und weiter in die Furche getrieben, bis auch die schlankere Seite des Eisens beidseitig anstößt und den Grund der Furche erreicht. Wenn das alles genau und gewissenhaft ausgeführt wurde, wird die Furche gesäubert und der Keil, der dann exakt passen sollte, angeschlagen, bis er fest sitzt.

Dieser Keil muss dann genau in der Flucht des Schrots stehen. Dieser Arbeitsschritt wird so lange wiederholt, bis aus reichend Keile entlang des Schrots gesetzt sind. Wenn der Stein sehr stark ist oder gegen das Lager gestoßen wird, empfiehlt es sich ebenfalls, auch auf weiteren Seiten des Steins Keile zu setzen. Wenn alle Keile stecken, ohne allzu leicht wieder herauszufallen, ist der Stein bereit. Dann atmet der Metz durch, kontrolliert die Flucht seiner Keile ein letztes Mal, holt den mittelschweren Fäustel und treibt die Keile Stück für Stück und vor allem gleichmäßig in den Stein, bis dieser bricht.

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