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BuGa Koblenz

Ja, sind wir denn Maurer?

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Walter Kolb, ehemals Leiter der Landespflege an der LWG Veitshöchheim war auf der BuGa und hat sich seine Gedanken gemacht.
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Ob die BuGa ein Aushängeschild für den GaLaBau ist oder nicht, kann man zunächst mit einem überzeugten „Ja“ beantworten. Ist es doch gelungen, eine Schau mit einem überragenden Gesamtkonzept zu schaffen. Die Planung nutzt die örtliche Situation zur Gestaltung einer Erlebnislandschaft, die auch nach dem Rückbau beste Voraussetzung für eine Langzeitnutzung bietet.

Bei den Einzelbeiträgen werden sowohl bewährte Lösungen in guter Qualität als auch mutige Innovationen präsentiert. So beeindrucken die Sommerblumen-Flächen am Schloss in ihrer Buntheit und den teils gewagten Kombinationen. Der Staudenbogen fordert zwar teilweise zum Widerspruch heraus, präsentiert aber insgesamt gelungene Strukturen und Farben aus meist in Reihe angeordneten Arten.

Ganz anders der Rosengarten. Man erlebt diesen sowohl aus erhöhten Standorten als auch innerhalb der Flächen. Das Gerüst aus flächig geschnittenem Taxus sorgt für Rahmen und Ruhepol für die teils kräftigen Farben. Herausragend die Artenauswahl der Schattenpflanzung unter den alten Baumbeständen. Gemeinschaften aus Rhododendron und Gräsern bieten hier die Basis für die Präsentation neuer Sorten von Freilandhortensien. Beeindruckend auch die Hänge mit Präriestauden, die sich bei den Besuchern größter Aufmerksamkeit erfreuten.

Große Ernüchterung macht sich aber breit, wenn man die Lehrbaustelle der Landschaftsgärtner erreicht. Sie vermittelt den Eindruck, dass hier Straßenbauer und Maurer ausgebildet werden. Auf der gesamten Baustelle sieht man nur Wege- und Trockenmauern im Bau, und das nicht einmal in gewünschter Qualität. Nach all den wunderbaren Eindrücken wird einem hier das Dilemma der Ausbildung im GaLaBau vor Augen geführt; sie wird offensichtlich nach wie vor von der Bautechnik dominiert.

Im vorliegenden Fall ist eine Pflanzung nicht einmal als dekoratives Beiwerk vorhanden. Da können tolle Prospekte für die Berufswerbung verteilt und Beratungsgespräche geführt werden. So wird man junge Leute nicht für den Beruf begeistern können. Dabei wäre es doch möglich, während der gesamten Schau Bau und Pflanze als Einheit darzustellen. Mithilfe von Containern ließen sich Lösungsvarianten von der Neuanpflanzung bis zur Endstufe darstellen. Wobei ja auch die baulichen Vorarbeiten problemlos zu integrieren sind. Jetzt zeigt sich die umfangreiche Fläche der Lehrbaustelle als ein trostloses Konglomerat aus Belägen und Trockenmauern. Wie schade!

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