Was ist eigentlich Innovation?
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Als wir unser neues Magazin FLÄCHENMANAGER zur Innovationsmedaille für die GaLaBau 2012 angemeldet haben, haben wir nicht wirklich damit gerechnet, dass man uns auszeichnet. Zwar hat das Magazin für Pflege alles, was eine Innovation haben muss. Es hat nämlich einen neuen Ansatz und den Willen, die ganze Branche und deren Tätigkeit aufzuwerten, um die Wertschöpfung zu steigern und das Bewusstsein für hochwertig gepflegte Freiräume zu schärfen. Aber wenn man vom gängigen Raster abweicht, fällt vielen Prüfern das Bewerten schwer.
Und dann scheint es da noch andere Beweggründe zu geben, die eine Auszeichnung verhindern. Möchte ich jemand mit einer Auszeichnung öffentlich aufwerten? Ist derjenige für mich als Anzeigenkunde oder Partner wichtig? Ist es etwa ein Konkurrent oder wird ein Konkurrent durch die Auszeichnung unterstützt? Alles Fragen, die bei einer Innovationsmedaille keine Rolle spielen dürften, es aber wahrscheinlich doch tun. Diesen Verdacht äußerten jedenfalls auf der demopark gleich mehrere kleinere Anbieter (und ein sehr großer), die sich für die Medaillen beworben hatten, aber abgelehnt worden waren.
Nun weiß man, dass Ablehnung irgendwie immer Enttäuschung bedeutet und vielleicht auch den Blick auf das Ganze trübt. Es können ja auch nicht alle gewinnen. Aber wer die Auszeichnungen über Jahre verfolgt, wird eine erstaunliche Kontinuität der ausgezeichneten Firmen erkennen. Und vielleicht – ich habe das noch nicht überprüft – korreliert die Auszeichnungshäufigkeit mit dem Anzeigenaufkommen in einigen einschlägigen Blättern.
Wir sind gefragt worden, weshalb wir nicht in der Jury dabei sind und wir hätten ja auch gerne einen unserer Techniker dort untergebracht, um mal zu sehen, wie bewertet wird und, um eventuell auch unser neutrales Votum abzugeben. Allein, man wollte lieber unter sich bleiben. So bleibt uns nur zu mutmaßen, dass man als Innovateur mehr braucht als Innovationskraft.
Nachdem unser FM-Techniker Ekkehard Musche jedenfalls in seinen persönlichen Eindrücken zu der Erkenntnis kam, dass sich unter den Ausstellern so mancher Entwickler mit noch viel größeren Innovationen versteckt, sind wir zu dem Schluss gekommen, dass wir entweder ein verändertes Prozedere brauchen oder eine „Alternative Neuheitenpräsentation“. Denn es ist ja keine Frage, dass viele Innovationen in den Entwicklungsabteilungen großer Firmen entstehen. Die haben aber ohnehin genügend Marktmacht, um sie publik zu machen. Die vielen Erfindungen der Tüftler dagegen gehen oft unter, wenn man nicht gerade einen Kumpel in der Jury hat. Dabei wäre gerade ihre Arbeit eine Auszeichnung wert.
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