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Kommentar | Tjards Wendebourg

Mehr Knete für das Personal!

An vielen Stellen der Republik wird man das Jammern hören dieser Tage. Wer zahlt schon gerne freiwillig mehr Geld für dieselbe Leistung? Doch, dass sich Gewerkschaft und Arbeitgeberverband am Ende ziemlich schnell auf einen Tarifvertrag geeinigt haben, dürfte nicht zuletzt daran liegen, dass die Unternehmer am Verhandlungstisch sehr wohl wissen, dass sie alles werden tun müssen, um die Arbeitsplätze in den Betrieben so attraktiv wie möglich zu halten. Es ist zwar eine Binsenweisheit, dass dabei Geld nicht alles ist, aber zumindest in dieser Gesellschaft ist alles nichts ohne Geld. Denn große Sprünge sind mit einem durchschnittlichen Landschaftsgärtner-Gehalt eh nicht drin. Da ist jeder Euro mehr ein willkommenes Upgrade.

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Volker Michael
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Besonders schön ist das Mehr für die ganz jungen – und damit für die Berufseinsteiger. Für einen 16-Jährigen wird der Start in den Beruf jetzt deutlich attraktiver. Denn gerade in diesem Alter, wo die Kumpels mit ihren Ausbildungsvergütungen im Versicherungs- und Bankenwesen oder der Industrie prahlen können, ist es besonders wichtig, sich auch mal etwas leisten zu können. Schließlich stehen die jungen Männer – in der Regel sind es mehrheitlich tatsächlich immer noch Männer – auch in einem Wettbewerb. Und da es sich (leider) bei den wenigsten Azubis in diesem Bereich um Überzeugungstäter handelt, ist es eben schon wichtig, was sie am Anfang des Monats im Portemonnaie haben.

Wer selber über Lehre und Baustellentätigkeit in den Job gekommen ist, weiß, dass es sich bei einem gesunden Maß an Grundbegeisterung um einen schönen Beruf handelt, der an Vielseitigkeit kaum zu überbieten ist. Er weiß aber auch, dass es auch ein rauer und harter Job sein kann, in dem Erfolgserlebnisse vielen Frustereignissen gegenüberstehen und der Körper voll gefordert ist – trotz Maschineneinsatz. Wer das im Kopf behält, die aktuelle Fachkräftesituation reflektiert und sich über die Bevölkerungsentwicklung im Klaren ist, gönnt seinem Personal die Kröten, die es jetzt mehr in der Tasche hat. Reich wird es davon immer noch nicht.

Und wer dann immer noch jammert, der sollte endlich anfangen, darüber nachzudenken, ob die Rechnung nicht vom Kopf her stinkt. Es ist grundsätzlich der falsche Ansatz, einen schlechten Preis als Maximalpreis anzunehmen, um dann zu versuchen, sein ganzes System in die Rechnung zu quetschen. Der richtige Ansatz ist zu überlegen, was das eigene System kostet, was man sich selbst wert ist und, was man tun muss, um dafür den richtigen Preis zu erzielen. Und sage mir keiner „Der Kunde ist nur bereit x zu zahlen!" Der Kunde zahlt genau das, was wir ihm wert sind. Und diese Wertschätzung kann man durch eigenes Auftreten ganz entscheidend beeinflussen. Und sollte es am Geschäftsfeld liegen: Bitte einfach mal kurz nachdenken, ob Geschäftsfeld und Geschäftsmodell noch zeitgemäß sind.

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