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Bunte Bilder, harte Fakten

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Tjards Wendebourg
Tjards Wendebourg
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Wenn etwas in diesem Land unverständlich ist, dann ist es die Rolle, die (Aus)Bildung in der Gesellschaft spielt. Das allseits bewunderte ehemalige Land der Dichter und Denker, der Komponisten und Erfinder, einst von durchgeknallten Kleinbürgern, Fanatikern, Profiteuren und Mitläufern in ungeheurem Maße geistigen Potenzials beraubt; Es hat sich neu erfunden, wiederaufgebaut, um erneut ganz vorne mitzuspielen. Aber was es nie gelernt hat ist, die Diskrepanz zwischen Reden und Taten zu überwinden.So reden alle seit Jahrzehnten von dem Wert der Bildung für die Zukunft in Zeiten der Globalisierung. Doch mittlerweile muss man nicht mal mehr bis ins Detail schauen, um zu sehen, dass den großen Reden kaum Investitionen folgen. Für einen nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung bleibt Bildung selbst in ihrer einfachsten Form ein abstrakter Begriff. Und um eine vorzeigefähige Elite zu bekommen, werden die Kinder am oberen Rand des Potenzials früh durch eine Lernbürokratie gepresst. Von Lust kann da schon lange keine Rede mehr sein. Ein wichtige Lehre aus dem, was sich gerade in der Schullaufbahn unserer Kinder abspielt, lässt sich auch auf die Ausbildung übertragen: Es kann nicht das Ziel sein, in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Fakten in die Köpfe junger Menschen zu pressen. Sondern im Zentrum des Interesses muss die Aufgabe stehen, Berufsanfänger für das Fach, seine Vielfalt und seine Möglichkeiten zu begeistern. Denn wirkliche Kompetenz erwächst selten unter Druck. Sie entsteht durch den Willen eines Menschen, sein Tätigkeitsfeld zu überblicken und dessen Potenziale für sich selbst auszuloten. Wer sich für etwas begeistert, wird sich dafür einsetzen, wird Ehrgeiz entwickeln, mehr darüber in Erfahrung zu bringen.Dieses Experiment können Sie jeden Tag in Ihrem eigenen Betrieb machen. Stellen Sie die jungen Menschen, die ausgebildet werden möchten, einmal in den Mittelpunkt. Geben Sie ihnen Raum, sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu entfalten. Und grundsätzlich gilt für alle: Die bunten Bilder fröhlicher junger Menschen auf der GaLaBau-Baustelle dürfen nicht auf Prospekte beschränkt bleiben, sondern müssen sich da draußen jederzeit wiederfinden lassen. Sonst wird man auf Dauer kaum Menschen finden, die Lust haben, sich für wenig Geld im Februar die Finger abfrieren zu lassen.

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