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Die Gefahren der digitalen Welt

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Tjards Wendebourg
Tjards Wendebourg
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Haben Sie sich vielleicht in den letzten Monaten über Berichte gewundert, in denen das Leben in einer virtuellen Parallelwelt namens „Second Life“ beschrieben wurde? Und haben Sie sich angesichts der genannten Firmen vielleicht gefragt, wie man denn im digitalen Medium Geld verdienen kann? Dann hier mal ein Beispiel, wie man ohne viel Arbeit an das sauer verdiente Geld der Mitmenschen kommt: Sie nehmen eine Briefkastenfirma – nennen wir sie mal Trotter Blumenhof, und siedeln sie im brandenburgischen Stahnsdorf an. Dann suchen Sie sich einen windigen Rechtsanwalt. Darauf beginnen Sie, die Onlineshops Ihrer Kollegen nach fehlerhaften AGBs zu durchforsten. Sobald Sie ein Opfer gefunden haben: Peng, Abmahnung vom Rechtsanwalt.

So leicht war Geld verdienen noch nie. Die einen wetten auf steigende Ölpreise, die anderen kaufen Unternehmen, schnibbeln sie auseinander und verscherbeln sie wieder meistbietend. Und wieder andere warten eben im Internet auf ihre Opfer. Wie heißt es so schön – wer arbeitet, ist ­selber Schuld. Oder: Wo Blut ist, sind auch Blutsauger.

Und das Netz ist leider nicht nur voller Abzocker und Kleinkrimineller – es wartet auch noch mit anderen Gefahrenquellen auf. Das musste neulich ein DEGA-Leser erfahren, der sich in Lohn und Brot befand, aber über den Stellenmarkt nach attraktiverer Arbeit Ausschau hielt, ohne die schützende Chiffre-Funktion zu verwenden. Plötzlich war der eigene Name topplatziert. Löschen des Eintrags nützte nichts mehr, denn längst hatten sich die Suchroboter der ­Sache angenommen und halten den eingespeicherten Datensatz nun auf unabsehbare Zeit für jeden parat.

Nun wäre der falsche Schluss daraus, das Internet zu verteufeln. Man ist nur leicht der irrigen Annahme erlegen, mit dem flüchtigen Medium sei auch ein flüchtiger Umgang erlaubt. Genau das geht eben nicht. Auf viele Inhalte und Aussagen haben alle Menschen mit Internetanschluss in jeder Ecke der Welt Zugriff. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand diese Inhalte für seine Zwecke missbraucht oder daran Anstoß nimmt, ist um ein Vielfaches größer als bei einem Druckprodukt. Deshalb müssen Webinhalte mindestens mit derselben Sorgfalt erstellt werden, wie man sie bei Druckerzeugnissen an den Tag legt. Mindestens gilt das für solche Inhalte, deren Veröffentlichung eine gewisse Brisanz birgt.

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