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Bagger oder Blumen?

Tjards Wendebourg rät in seinem Kommentar, im GaLaBau den Baustoff "Pflanze" nicht zu vergessen.
Veröffentlicht am
Tjards Wendebourg
Tjards WendebourgAtelier Ariane
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Neulich wurde ich vom Vertreter eines Baumaschinenherstellers gefragt, weshalb wir so oft Pflanzen (in seinem Sprachgebrauch: „Blumen“) auf der Titelseite haben, obwohl DEGA-Dienstleistung doch eine GaLaBau-Fachzeitschrift ist. Die Antwort war für ihn so überraschend, wie sie für mich einfach war: „Weil unsere Leser damit ihr Geld verdienen und es der Stoff ist, aus dem die Träume der Kunden unserer Leser gemacht sind.“



Gerade weil es so viele Druckerzeugnisse gibt, die ausschließlich von Anzeigenerlösen leben, hat sich etwas eingeschlichen, das viele schon als normal empfinden: Nicht mehr der Kern unserer Arbeit – also Pflanze und Gestaltung – steht im Mittelpunkt, sondern die Werkzeuge – also die Produkte der Anbieter. Denn Zeitschriften, die umsonst verteilt werden, scheinen in erster Linie nicht mehr dem Leser gefallen zu müssen, sondern dem Anzeigenkunden.



Nun würde ich leugnen, wenn ich behaupten würde, eine neue Maschine und deren Design würden mich nicht ansprechen. Mit vielen Männern teile ich die Bewunderung für technische Spiel- und Werkzeuge und die Erfindungskraft ihrer Schöpfer. Sie machen unsere Arbeit leichter und schonen – bei richtigem Einsatz und richtiger Ausstattung – unsere Gesundheit. Aber wirklich Geld verdienen tun sie nicht. Vielmehr muss man schon genau hinsehen, dass sie sich überhaupt amortisieren. Denn nur wenn sie in der kalkulierten Frequenz laufen, spielen sie ihre Investition wieder ein.



Ganz anders unser wichtigster Baustoff „Pflanze“. Er ist hoch emotional besetzt, und wer ein bisschen Draht für Marketing hat, der erzielt beim Verkauf von Stauden und Gehölzen satte Zwischenhandelsgewinne. Von welchem anderen Baustoff lässt sich das noch sagen? Leider dient die Position „Pflanzen liefern und setzen“ in vielen Betrieben immer noch lediglich als Puffer, um die knappe Kalkulation zu retten. Aber es zeichnet sich ein Umdenken ab. Erst neulich erzählte mir ein führender Kopf der „Gärtner von Eden“, dass es deren Ziel sei, den Umsatzanteil der Pflanzen gewaltig zu erhöhen.



Lassen Sie sich also in Zukunft von Baggerzeitschriften in ihrem Briefkasten nicht blenden. Da ist nicht mehr „GaLaBau“ drin. Ganz im Gegenteil. Sie sind gut beraten, wenn Sie meine jungenhafte Freude an der Maschine teilen, sich inhaltlich aber auf das Kerngeschäft konzentrieren.

 

(c) DEGA online









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