Alles andere als eine Notlösung
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In den letzten Jahren hat sich der Markt immer weiter in Richtung Privatgarten verschoben. Rund 50% der Auftragssumme wird mittlerweile mit privaten Auftraggebern erzielt. Geht diese Entwicklung weiter? Ist der Höhepunkt erreicht – gar überschritten? Und lohnt es sich, die anderen Geschäftsfelder wieder intensiver anzugehen?
Grundsätzlich wäre es wünschenswert, wenn sich besonders der Markt öffentlicher Aufträge wieder erholt; von seinem Volumen her, aber auch im Hinblick auf Preisgefüge und -gestaltung. Schließlich ist die Zunahme privater Leistungen ja nicht zuletzt einer Schwäche des öffentlichen Marktes geschuldet. Das ist wie bei niedriger Wahlbeteiligung: je geringer sie ist, desto stärker zählen die abgegeben Stimmen.
Nun wäre es aber falsch, den Strukturwandel nur als Notlösung zu bewerten. Er war eine jener Chancen, die sich in Krisen immer ergeben und sich am Ende als Glücksfall erweisen. Denn der Einbruch bei den öffentlichen Aufträgen hat die Branche zur Bewegung gezwungen. Die Gärtner haben sich der launischen Diva Privatkunde zugewendet, mit der viele Unternehmer bis dato nichts anfangen konnten; zu teuer, zu unbequem, war die einhellige Meinung, in der sich Landschaftsgärtner und Landschaftsarchitekten sogar mal einig waren. Wie haben sich die Zeiten gewandelt. Nun gilt der Privatkunde – launisch wie eh und je – als Allheilmittel.
Nun, Allheilmittel gibt es nicht. Aber trotzdem kann man doch nur herausstreichen, wie wichtig der Wandel war. Denn viel wichtiger als die Frage, wie viel Prozent der Aufträge von privat kommen, ist doch die Tatsache, dass jeder Auftraggeber, egal ob Kommunalvertreter, Generalunternehmer oder Manager in der Industrie zuerst einmal Privatmann ist. Sein Bewusstsein für die Freifläche wird immer zu Hause geweckt – im Garten. Wenn es gelingt, die durch attraktive Freiräume gesteigerte Lebensqualität und den wachsenden Immobilienwert zu vermitteln, werden wir in allen Bereichen angemessen berücksichtigt. Der Schritt in den Garten war deshalb nicht nur Aufbruch in ein bis dato unterschätztes Geschäftsfeld – er war auch das bisher erfolgreichste Branchenmarketing.
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