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KOMMENTAR | TJARDS WENDEBOURG

Kein Klimawandel, oder was?

Kaum ist es mal ein paar Tage kalt, kommen die ersten Klimawandelleugner und breiten ihre Thesen aus. Und wenn dann Herr Putin gleichzeitig den Gashahn drosselt, um Westeuropa die Lust auf die Energiewende madig zu machen, steigt der Druck auf die Politik. Es geht dabei schon lange nicht mehr darum, den Zweiflern den Unterschied zwischen Wetter und Klima zu erklären. Man muss das Ganze größer ansetzen. „Klimawandel“ ist ein Synonym für das Ende grenzenlosen Wachstums und den rücksichtslosen Verbrauch von Ressourcen. Deshalb sind Klimawandel, Umweltzerstörung und Artenschwund ein einziger großer Komplex, dessen Bedeutung zu leugnen, absolut sinnfrei ist. Denn da geht es um nicht mehr und nicht weniger, als unser aller Existenz.

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Tjards Wendebourg
Tjards WendebourgBarbara Sommer
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Wenn sich jetzt also die nächste Bundesregierung auf einen Koalitionsvertrag einigen kann – und danach sieht es ja trotz der unterschiedlichen Positionen aus – dann wird es weniger darum gehen, welches Kraftwerk man wann abschaltet, sondern ob es grundsätzlich gelingt, die Weichen für eine gesellschaftliche Erneuerung zu stellen: Es wird die Aufgabe sein, vor dem Hintergrund der schon jetzt dramatischen Übernutzung unseres Planeten, weg von der Kostendebatte zu kommen und ein Modell zu finden, das Wohlstand erhalten kann, ohne weiter auf Schwund zu wirtschaften. Das ist eine echte Mammutaufgabe, die niemals irgendwelche Regierenden im Alleingang stemmen können, sondern zu deren Lösung es uns alle braucht. Da ist ein echter Bewusstseinswandel gefragt.

Auch im Landschaftsbau wird man um den Umdenkprozess nicht herumkommen. Denn das Wirtschaften auf Verschleiß, das Agieren über den Preis, gehört beides auch hier immer noch zu den verbreiteten Strategien. Dabei ist gerade Arbeitskraft ein viel zu teures Produkt, um es zu verschleudern. Die meisten Importmaterialien sind viel zu hoch mit Umweltkosten belegt, als dass man sie billig verbauen und verkaufen könnte.

Wir werden in den nächsten Jahren eine sich radikal wandelnde Gesellschaft erleben. Von dieser Entwicklung sind die Preiswellen nur ein leiser Vorgeschmack. Dass man sich davon in einigen Teilen abkoppeln kann, zeigt gerade die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen im GaLaBau, die gegen den Trend hoch ist. Jetzt heißt es, die Zeichen der Zeit zu erkennen und Dienstleistungen und Produkte anzubieten, die zukunftsfähig sind. Kaum einer Branche dürfte das so leicht fallen, wie uns. Man muss es nur wollen.

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