Einsicht mit der Brechstange
Es sieht aus wie eine schicksalhafte Abfolge von Einzelereignissen. Aber wer sich ein bisschen intensiver mit der Weltpolitik und dem Weltgeschehen beschäftigt, mag an Zufälle nicht mehr glauben. Immer klarer zeichnet sich ab, dass die Zeit eines scheinbar erfolgreichen, in Wirklichkeit aber extrem verschwenderischen Geschäftsmodells unter Schmerzen zu Ende geht. Und es ist eine Ironie des Schicksals, dass eine als Reformregierung angetretene Koalition die Suppe auszulöffeln hat, an der wir alle seit Jahrzehnten mitkochen.
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Natürlich ist es in erster Linie Spekulation – übrigens ein trotz aller sie begleitenden Probleme immer noch allgemein akzeptiertes Erlösmodell unserer Volkswirtschaft –, die gerade die Spritpreise gen Himmel treibt. Das Spiel des freien Marktes treibt wieder munter Blüten. Gleichzeitig steckt dahinter aber bereits ein Verteilungskampf. Denn immer mehr konkurrierende Gesellschaftsmodelle greifen auf die knapper werdenden Rohstoffe zu. Kein gutes Omen für ein Land, dessen wichtigster Rohstoff Wissen ist und das die Förderung dieses Rohstoffs über Jahrzehnte sträflich vernachlässigt hat. Es könnte also sein, dass die neue Regierung weitere Gewissheiten der Vergangenheit als Ballast wird über Bord werfen müssen. Dass ein grüner Wirtschaftsminister jetzt dazu gezwungen ist, in aller Eile auf der Arabischen Halbinsel Brennstoff zu organisieren, ist eine weitere bitterböse Anekdote.
Uns stehen in den nächsten Monaten ganz andere Probleme ins Haus als 40 Cent mehr oder weniger für den Sprit. Wir werden uns so schnell wie möglich neu erfinden müssen, und vor allen Dingen werden wir Ruhe bewahren müssen. Schon zu besten Zeiten hat der Kreml über Desinformation und die Unterstützung extremistischer Parteien versucht, Zwietracht zu säen und unsere Gesellschaft zu destabilisieren. Ganz abgesehen von der Gefahr, dass er mit dem Rücken zur Wand noch zu schlimmeren Mitteln greift, reichen schon abnehmender Wohlstand, steigende Preise und eine große Zahl von Flüchtlingen, um uns angreifbar zu machen. Es werden sich immer politische Profiteure finden, egal ob sie aus dem Kreml gesteuert werden oder nicht. Seien wir klug und lassen wir uns nicht provozieren!
Auch was den GaLaBau anbelangt, werden wir uns auf rauere Zeiten einstellen und viele Gewohnheiten überdenken müssen. Das gilt für die Prozesse, für die Materialverwendung und für die Akquise. Kamen die Aufträge in der Vergangenheit ganz von alleine, werden wir an der einen oder anderen Stelle vielleicht wieder etwas nachhaken müssen. Das kann schnell zu Preisdruck von zwei Seiten führen. Und was die Spritpreise betrifft: Die Nachricht, dass der große GaLaBau-Betrieb Gramenz in Wiesbaden seine gesamte Fahrzeugflotte auf E-Mobilität umstellt und seine eigene Energie dabei mitverwendet, ist ein Zeichen des Umdenkens. Vieles, was gestern noch gewiss war, ist heute vielleicht schon nicht mehr richtig. Achten Sie jetzt auch auf sich verändernde Bedürfnisse Ihrer Kunden. Neue Zeiten verlangen neue Angebote. Und halten Sie sich an die gärtnerischen Kernkompetenzen. Die können auch in schwierigeren Zeiten helfen, ein Unternehmen über Wasser zu halten. Ich erinnere noch mal daran, dass uns zur Not lokale Rohstoffe, Samen und Pflanzen reichen, um daraus etwas Gutes zu gestalten. Ich finde das ein Stück weit beruhigend.
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