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Gezerre in Bonn

Die Bundesgartenschauen sind für die grüne Branche Marketinginstrumente ohnegleichen. Es wundert deshalb nicht, wenn der Chefsessel der Trägerorganisation DBG im Blickpunkt der beteiligten Verbände steht. Wer den Job macht, muss sowohl dem Zentralverband Gartenbau (ZVG), den Baumschulern (BdB) als auch den Landschaftsgärtnern (BGL) gefallen. Ein Kommentar von Tjards Wendebourg.
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Tjards Wendebourg
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Schon lange bevor die Deutsche Bundesgartenschaugesellschaft (DBG) 1993 gegründet wurde, hat Friedrich Meiberth die Gartenschauen aus dem ZVG heraus organisiert und er stand auch bis Anfang des Jahres an der Spitze der DBG. Der Mann ist Urgestein der Gartenschauen, ein alter Fuchs – aber auch ein selbstherrlicher und wohl auch einer, der niemanden neben sich duldete; nicht mal seinen Ex-Vize Sebastian Emunds. Seit BdB und BGL in der DBG gleichberechtigt neben dem ZVG herrschen, war sein Leben als alter ZVG-Kämpe schwieriger geworden und letztes Jahr hat er sich wohl endgültig verzockt, ist zu hören.



Meiberths Abgang hat große Spuren hinterlassen und sein Nachfolger Matthias Schmauder, der erst seit letzten August im Amt ist, hat darin vielleicht etwas verloren gewirkt. Warum er jetzt aufgibt, wollte er uns nicht erzählen. Aber, dass ihm die Verbände die Arbeit nicht gerade vereinfacht haben, pfeifen die Spatzen von den Dächern. Er wird nun vielleicht sogar froh sein, an seinen alten Arbeitsplatz in der Provinz zurückkehren zu dürfen.



Nun wird ein neuer Mann den Thron besteigen. Der erfahrene Marketing-Profi Jochen Sandner, derzeit noch als BUGA-Geschäftsführer in Schwerin beschäftigt, soll 2010 auf dem heißen Stuhl Platz nehmen. Dass er die Persönlichkeit besitzt, sich gegen die Verbände zu behaupten, wird ihm bescheinigt. Die Frage ist nur, in welche Richtung er die BUGAs führen wird.



Da ist einerseits Meiberths letzter Coup – eine Gartenschau der Regionen; dezentral, bundesländerübergreifend; ein sperriges Wesen, dem nun bis 2015 erst einmal Leben eingehaucht werden muss. Die Kommunalvertreter im Havelland werden mit Spannung erwarten, wie der neue Mann mit ihrer BUGA umgeht. Denn für Sandner, der als erklärter Gegner dezentraler Gartenschauen gilt, dürfte die Veranstaltung ein ungeliebtes Erbe sein.



Und dann ist da noch die generelle Richtung. Denn, dass sich die Gartenschauen zu reinen Stadtmarketingveranstaltungen der ausrichtenden Kommunen entwickeln, kann sich die Branche nicht wünschen. Es bleibt zu hoffen, dass es den Verbänden gelingt, die positive Wirkung der BUGAs für die Gartenkultur und die Stellung der grünen Branche in der Gesellschaft zu gewährleisten.



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