Werden wir konkret!
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Ja, wir wissen alle, dass „Grün“ in der Stadt schön ist und sich gut anfühlt. Auch, dass es der Gesundheit gut tut und den bösen Feinstaub bindet, ist uns nicht länger neu. „Grün“ ist Emotion, ein kleiner gemeinsamer Nenner und darum ein von allen gern gekaperter Begriff. „Grün“ ist so herrlich abstrakt – bedeutet alles oder nichts und bietet jede Menge Raum, sich selbst oder etwas nicht ganz so Positives dahinter zu verstecken.
Nun ist Marketing nur unser Nebenberuf. Hauptberuflich verkaufen wir anspruchsvolle Dienstleistungen wie Bodenbewegungen, Pflaster- und Mauerbau, Baum- und Staudenpflanzungen oder qualitativ hochwertige Pflege. Wir verkaufen kein „Grün“, sondern schicke Plätze, stabile Wege, geile Mauern, funktionierende Pflanzungen und qualifizierte Pflege. Das ist greifbar. Aber nicht alles gleich wertgeschätzt. Das neue Gewerbegebiet ist dem Kämmerer mehr wert als der schicke Platz, und noch viel mehr als die qualifizierte Pflege. Das haben wir leidvoll lernen müssen.
Denn wir müssen immer noch zur Kenntnis nehmen: Öffentliches oder gewerbliches Grün ist für die meisten Verantwortlichen immer noch irgendwie Garten, im Sinne von Rasen, Hecke, Bäumchen; ein Fachbereich, an dem man notfalls sparen, den man notfalls auch noch selber machen kann. Das merkt man immer, wenn man sich bei einem Politiker als Gärtner outet und der oder die dann erzählt, dass er oder sie auch so gerne Rasen mäht und Blumen „züchtet“. „Grün“ ist schön, aber kann gar nicht teuer sein – weil es ja jeder kann.
Deswegen wird es Zeit, dass wir konkreter werden. Weg mit dem „Grün“ als Abstraktum! Her mit den konkreten Beispielen, die nicht nur das „Grün“ (also die Pflanzen) einschließen, sondern die zeigen, wie qualitativ hochwertige Gestaltung den Wert von Immobilien, Plätzen, Vierteln und Unternehmen steigert; wie der weiche Faktor „Wohlbefinden“ zu mehr Mietern, weniger Vandalismus und Vermüllung, mehr Kommunikation, stabileren Arbeitsverhältnissen, engerer Bindung der Menschen an ihren Wohnort und einem besseren Image führt; wie der Ort, an dem sich Menschen wohlfühlen, mehr Wert, mehr Umsatz und mehr Steuereinnahmen generiert.
Das alles ist ja keine Utopie: Wir wissen, dass die Menschen im Urlaub gerne in ein Restaurant gehen, weil sie sich auf dem Natursteinbelag und vor der Trockenmauer wohlfühlen. Der Laie wird das Ambiente „urig“ nennen und zwischen Umsatz, Belag und Trockenmauer keine Beziehung herstellen. Ich sage Ihnen: Viele Entscheider in Kommunen und Gewerbe sind Laien, und wir müssen ihnen den Zusammenhang zwischen Umsatz und Gestaltung anschaulich vermitteln. Dann machen wir nämlich nicht nur etwas, das irgendwie schön ist, sondern sind der Schlüssel zu mehr Umsatz. Und da, das werden Sie nachvollziehen können, wird man automatisch ganz anders wahrgenommen.
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