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Kommentar | Tjards Wendebourg

Schluss mit der Wasserverschwendung

Auch wenn sich viele gerade damit beschäftigen, wie sich die Energiepreise im Herbst entwickeln und ob man dann sein gewohntes Leben ohne Einschränkungen weiterleben kann – es gibt auch noch den Klimawandel als weiteres Thema. Das haben wir in den letzten Wochen mal wieder eindrücklich vor Augen geführt bekommen; mit neuen Temperaturrekorden und einer regional dramatischen Dürre.

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Redaktion
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Dabei können wir heilfroh sein, nicht in Norditalien zu leben, denn dort hat die Trockenheit ein neues, nie gekanntes Maß erreicht. Regionen kämpfen um das Wasser. In der sonst nassen Poebene vertrocknet der Reis im größten europäischen Anbaugebiet. Und das trotz einer Rekordschmelze des alpinen Gletschereises.

Dass der Klimawandel auch ganz andere Extreme hervorrufen kann, haben wir 2021 schmerzvoll vor Augen geführt bekommen, als es besonders in Rheinland-Pfalz und NRW so viel regnete, dass am Ende riesige Flutwellen Menschen in den Tod rissen und Täler verwüsteten. Statt im Boden zu versickern und den Grundwasserspiegel aufzufüllen, rauschte das Wasser direkt ins Meer; nicht ohne gleich riesige Mengen fruchtbaren Bodens mitzunehmen. Dabei hat sich die Gesamtmenge der Niederschläge von rund 800 l/m²/Jahr in Deutschland im langjährigen Mittel nicht groß verändert. Aber es passiert immer häufiger, dass das Wasser (oder manchmal auch der Schnee) in großen Mengen im Zuge eines Ereignisses oder einer kurzen Niederschlagsperiode fällt. Selbst 2021 lag die Gesamtmenge im Mittel gerade mal 2 % über dem Mittelwert. Das Wasser kam geballt im Juli. Da waren es mal 40 % mehr als üblich.

Auch das ist ein Ergebnis des Klimawandels: Der Grundwasserspiegel sinkt trotz Überflutungen. Die Wasserknappheit wird selbst im regenreichen Mitteleuropa zunehmend zum Fakt, denn wir entnehmen weiter wie die Weltmeister und lassen das Wasser in die Ozeane laufen. Da wird es nicht mehr lange dauern, bis der Staat zu Reglementierungen greift. Zwar ist auch dann das Geschrei wieder groß, aber, da wir Bürger offensichtlich nicht in der Lage sind, eigenverantwortlich zu handeln, bleibt den Fachleuten nichts anderes als zu reagieren. Das Mindeste, was zu erwarten ist, ist ein drastischer Preisanstieg. Schließlich verteuern sich ja auch die Aufbereitungskosten.

Wer also in Zukunft weiter viel Wasser verbrauchen will – Achtung hier versteckt sich das erste Geschäftsmodell – muss es selbst zwischenspeichern. Mit dem eigenen und selbst aufbereiteten Wasser wird sich dann auch ein Pool weiter betreiben lassen. Außerdem sind Gemeinden ebenso wie Bürger, Industrie und Gewerbetreibende aufgerufen – und hier kommt die zweite gute Nachricht für den GaLaBau – wo immer es geht, Vorsorge für Starkregenereignisse zu treffen. Überall, wo sich das Wasser versickern, zwischenspeichern oder nutzen lässt, muss dieses auch geschehen. Wenn endlich die alte Ingenieursweisheit „Das Wasser muss weg“ der Einsicht „Versickern, speichern, nutzen statt ableiten“ weicht, gibt es auch für den GaLaBau weiter gut zu verdienen.

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