Scharriereisen (Handwerkzeug)
Um gleich zu Anfang mit einem der größten Missverständnisse bei der Steinbearbeitung aufzuräumen: Mit einem Scharriereisen werden keine Steine gespalten, sondern Oberflächen in Weichgesteinen geebnet.
- Veröffentlicht am
Dieses Werkzeug tauchte Mitte des 15. Jahrhunderts auf und leitete eine damals völlig neue, rationellere Bearbeitungsweise ein. Durch das Gegeneinanderstellen der Hiebbahnen lässt sich eine exakt ebene Fläche realisieren. Mit dem Scharriereisen werden auch diverse Endbearbeitungen hauptsächlich in Sandsteinen ausgeführt, zum Beispiel bahnscharriert. Hier verlaufen die Hiebbahnen parallel zueinander. Oder buntscharriert – dabei werden aus verschiedenen Richtungen die Hiebbahnen angeordnet. Das Scharriereisen hat einen Knüpfelkopf und wird folgerichtig mit einem Knüpfel gehauen. Heutzutage gibt es geschmiedete Scharriereisen und Scharriereisen mit Hartmetalleinsatz. Dieses Werkzeug fühlt sich in geübten Händen am wohlsten, hat es doch schon so manchen Steinmetzlehrling an den Rand der Verzweiflung gebracht.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.