Krönel, Teil 2 (Handwerkzeug)
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Bereits nach den ersten Hieben zeigt sich, ob der Krönel gut eingespannt ist. Im Idealfall darf sich kein Zahn aus der Reihe verabschieden, da es sonst einen einzelnen Spitzhieb in der Fläche gibt, der dann meist zu tief sitzt. Auch der Winkel, in dem die Zahnreihe zum Schaft oder Griff steht, sollte perfekt sein.
Das wiederum hängt von vielen weiteren Aspekten ab. Denn dieser Winkel hat etwas zu tun mit der Bänkehöhe, also der Arbeitshöhe. Oder auch mit der Armlänge des Metzen, der Tiefe der Fläche und dem individuell gewählten Anstellwinkel des Werkzeugs zur Fläche respektive zum Bossen.
Wie man sieht, ist es ein Werkzeug, mit dessen Umgang man seine Erfahrung braucht. Manchmal erinnert so ein Krönel an das Prinzip „italienisches Motorrad“: Wenn es funktioniert, dann macht es ungeheuren Spaß. Das merkt jeder, der die Strapazen auf sich nimmt, dieses Werkzeug in den Griff zu bekommen.
Talentierte Steinhauer schätzen umso mehr den Krönel und seine Spielarten. Eine davon ist der Spitzer. Der hat weniger, aber dickere Zähne, seine Bearbeitungsspuren sind insgesamt gröber. Eine weitere Spielart ist der Rasauner. Und der ist dann echt was für Feinschmecker, denn beim Rasauner wird nur jeder zweite Zahn in die Reihe gestellt und ausgerichtet. Der Rest der Zähne ist hochgestellt und trifft den Bossen nicht.
Ein Punkt noch: Wenn ein Krönel stumpf geworden ist, muss man ihn komplett auseinandernehmen, jeden geschmiedeten Zahn einzeln schleifen und das Werkzeug wieder zusammenbauen.
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