Zahnhammer (Handwerkzeug)
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Ein gerne genannter Vertreter der ziemlich spezialisierten Werkzeuge, die selbst bei Steinhauern, die ihr berufliches Glück in einer Nische gefunden haben, eher sporadisch zu Einsatz kommt, ist der Zahnhammer, auch Pille genannt.
Das ist eigentlich seltsam. Denn wer den Zahnhammer genau für das einsetzt, für das er entwickelt und über Jahrhunderte optimiert wurde, der wird seine wahre Freude daran haben. Der Zahnhammer dient dazu, eine bereits gespitzte Kalksteinfläche weiter einzuebnen.
Aufmerksame Leser dieser Werkzeugreihe werden nun zu Recht einwenden, dass es dafür doch genug andere Werkzeuge gibt, beispielsweise einen groben Stockhammer oder ein Steinbeil mit gezahnter Schneide. Das stimmt. Der Zahnhammer ist aber eben noch ein bisschen besser geeignet für oben beschriebenen Einsatz.
Der Zahnhammer ist im Grunde ein Zahnbeil, also besagtes Steinbeil mit gezahnter Schneide, dessen Schneide nicht entlang der Stielrichtung läuft, sondern im rechten Winkel dazu. Es wird ebenfalls zweihändig geführt, erinnert in seinem fachgerechten Gebrauch aber entfernt eher an einen Stockhammer oder besser an einen Zweispitz als an ein Steinbeil.
Der Anstellwinkel wird nämlich nicht entlang der Stielachse angelegt, sondern ebenfalls rechtwinklig dazu. Eine Folge dieses Arbeitswinkels ist dann auch, dass die Schroppen bei der Bearbeitung in die Richtung des Metzen fliegen. Dennoch hat sich der Zahnhammer bewährt und gehört auch heute noch in die gut sortierte Werkzeugkiste eines Kalksteinmetzen.
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