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Abiotischer Schaden

Schäden durch Streusalzeintrag in Pflanzflächen

Gelangen größere Mengen Streusalz in Vegetationsflächen, setzen vielfältige Schadwirkungen ein.

von Jochen Veser erschienen am 12.11.2025
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Massive Schäden an Scheinzypressenhecke durch das Einwirken streusalzhaltiger Gischt
Massive Schäden an Scheinzypressenhecke durch das Einwirken streusalzhaltiger Gischt © Jochen Veser

Auch wenn die meisten Kommunen in Deutschland den Einsatz von Streusalz auf privaten Wegeflächen verboten haben, zeigen regelmäßig nachweisbare Schäden an der Vegetation, dass weiterhin salzhaltige Streumittel im Winter eingesetzt werden. An Steigungen und Treppen ist das Streuen mit Salz häufig auch noch erlaubt, sodass im Umfeld solcher Bereiche im Folgejahr vermehrt mit Schäden an den Pflanzen zu rechnen ist.

Unmittelbar nach der Anwendung entstehen Schäden, wenn Streusalz beim Streuvorgang auf grüne Pflanzenteile gelangt. Hier kommt es sehr schnell zu einer direkten Salzwirkung in Form von Verätzungen, die als braune Nekrosen an Laub oder Nadeln zu erkennen sind. Die Gefahr einer unmittelbaren Salzeinwirkung sollte bei privater Salzanwendung eigentlich ausgeschlossen werden können, wenn beim Streuvorgang entsprechend vorsichtig gearbeitet wird. Häufiger sind solche Schäden entlang der gestreuten Wege oder Straßen zu finden, wenn es zum Eintrag von streusalzhaltiger Gischt durch vorbeifahrende Autos kommt.

Viel häufiger sind in Pflanzungen dagegen Schäden durch Streusalzeintrag in den Boden zu finden. Größere Mengen Salz gelangen meist durch das Abkehren von zuvor mit Streusalz abgestreuten Flächen in Pflanzbeete oder Baumquartiere, wenn nach einer Salzanwendung weiter Schnee fällt und beim Schneeräumen die dann streusalzbelastete Räumfracht auf Vegetationsflächen abgelagert wird. Taut dieser Schneeberg dann später ab, gelangt das gelöste Salz von vielen Quadratmetern befestigter Fläche konzentriert auf eine verhältnismäßig kleine Bodenfläche. Über mehrere Jahre kann es auch zu einer zunehmenden Anreicherung des Salzes im Boden kommen.

Ablagerung streusalzhaltigen Schnees auf den Pflanzflächen hat zu umfangreichen Schäden an den Cotoneastern geführt.
Ablagerung streusalzhaltigen Schnees auf den Pflanzflächen hat zu umfangreichen Schäden an den Cotoneastern geführt. © Jochen Veser

Zu hoher Bodensalzgehalt führt zu einer verstärkten Nährstoffauswaschung und einer erschwerten Nährstoffaufnahme durch die Pflanzen. Es kann auch zu direkten Schäden an den Feinwurzeln analog zu den oberirdischen Verätzungen kommen. Bodenlebewesen werden beeinträchtigt, auch die Symbiose der Pflanzenwurzeln mit Mykorrhizapilzen wird gestört. Zusätzlich ist auch die Wasseraufnahme durch die Pflanze erschwert (osmotischer Druck). Schließlich verändert ein überhöhter Salzgehalt im Boden auch dessen Struktur, der Boden verschlämmt schneller, und es kommt damit zu weiteren Wachstumsproblemen.

Ist bekannt, dass an sicherheitsrelevanten Stellen auch Streusalz verwendet wird, empfiehlt es sich dringend, vorbeugend mechanische Schutzmaßnahmen in Form von Folien (Abhalten von streusalzhaltiger Gischt) oder Barrieren einzubauen. Schneeräumgut darf niemals auf Vegetationsflächen abgelagert werden, wenn zuvor auf diesen Flächen salzhaltiges Streugut ausgebracht wurde.

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