Spalteisen (Handwerkzeug)
- Veröffentlicht am
Dieses Werkzeug ist wohl das beste Beispiel dafür, dass die Erfindung oder Weiterentwicklung von Werkzeug in unseren Zeiten nicht aufgehört hat. Denn dieses Eisen ist im Grunde, verglichen mit den bisher vorgestellten Werkzeugen, annähernd brandneu und dem Steinmetzen eigentlich unbekannt.
Seine Entwicklung beruht auf dem Umstand, dass viele Scharriereisen zum Spalten von vor allem Pflastersteinen verwendet wurden. Das führte zum Beispiel zu Fassungslosigkeit, Lachanfällen oder Magenkrämpfen bei Steinbildhauern. Oder, was zweifellos wichtiger ist, zu einem Ausbruch der Hartmetallplatten beziehungsweise zur Zerstörung der Schneiden der Scharriereisen. Und somit zu einer ungekannt hohen Reklamationsrate bei den Herstellern von Scharriereisen.
Dieses wurde auch nicht dafür konzipiert, einen Stein zu spalten, wie der aufmerksame Leser dieser Serie dem ersten Serienteil entnehmen kann. Nachdem nun die Werkzeughersteller bei den reklamierenden Verwendern genau nachgefragt hatten, wie es denn zu diesen seltsamen Schäden kommen konnte, war der Fall klar. Als Konsequenz daraus wurde ein „verstärktes“ Scharriereisen entwickelt.
Schaft und Schneide wurden dicker und das Eisen insgesamt kräftiger ausgebildet. Entstanden ist so das Spalt- oder Ritzeisen. Dieses Werkzeug verträgt eine harten, annähernd senkrechten Schlag, der zum Spalten von Steinen notwendig ist. Der sonstige Einsatz entspricht dem eines Sprengeisens, also des Eisens, das der Steinmetz gewöhnlich für diese Aufgabe verwendet. Es wird genau wie das Sprengeisen mit den Fäustel getrieben.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.